Entwicklung der Machtstrukturen im Novgorod und Venedig des 12. und 13. Jahrhunderts

Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 2,3, Christian-Albrechts-Universität Kiel (Historisches Seminar), Veranstaltung: Proseminar "Reichsbildung, Reichszerfall und Reichsreintegration im polnischen und russischen Mittelalter", Sprache: Deutsch, Abstract: In der Zeit des 12. und 13. Jahrhundert gab es eine Vielzahl turbulenter Ereignisse, die schwerwiegende Folgen auch für die Zukunft der beiden Handelsstädte Novgorod und Venedig und deren Umfeld hatten. Die Hohenstaufen bestimmten entscheidend die Politik des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation, der Deutsche Orden eroberte Preußen, die Kreuzfahrer fielen in Byzanz und die Levanteküste ein und schließlich wurde die Kiever Rus¿ vom mongolischen Völkersturm hinweggefegt. Doch was passierte in Novgorod und Venedig? Ein Vergleich, der sich vor-wiegend mit der Stellung und den Machtgrundlagen des lokalen Adels der beiden Stadtrepubliken beschäftigt, soll diese Frage beantworten. Hierzu wird im ersten von drei Abschnitten der grundlegende Sachverhalt geklärt sowie der folgende Wandel in Novgorod. Der zweite Abschnitt betrachtet das venezianische Äquivalent und im letzten Teil endet der Vergleich mit einer Analyse. Trotz noch nicht abgeschlossener Ausgrabungen in den Gebieten Groß-Novgorods ist die Quellenlage für beide Städte weit gestreut. Auffallend ist, dass immer wieder die gleichen Autoren sich mit ¿ihren¿ Städten auseinandersetzen. Fachkenntnisse zu Venedig sind vor allem dem Ehepaar Rösch zuzuschreiben, für Novgorod und der Kiever Rus¿ kann Hartmut Rüss angeführt werden. Für Venedig lassen sich durch viele Handelsbücher allerlei Rückschlüsse auf die Historie ziehen und mehrere Thesen aufstellen. Für das Novgorod dieser Zeit beschränken sich die Quellen auf die Novgoroder Chronik, aber die andauernden Ausgrabungen führen derzeit zu neuen Interpretationen und Theorien.