Entwicklung durch Migration?

Geld- und Wissenstransfers von Migrant_innen, die die Entwicklung in ihren Herkunftsländern fördern, stehen im Fokus der Debatte um »Migration und Entwicklung«. Vor dem Hintergrund der postkolonialen Beziehungen zwischen Kamerun und Deutschland beleuchtet Laura Stielike die komplexen Zusammenhänge von institutioneller Diskriminierung, migrantischem Diaspora-Engagement und der entwicklungspolitischen Nutzbarmachung von Migration. Dabei wird »Migration und Entwicklung« als ein Netz von Diskursen, Institutionen und Subjektivierungsweisen verstanden und mittels einer Dispositivanalyse untersucht. Die Studie stellt den internationalen Diskurs und die nationalen Politiken im Feld von Migration und Entwicklung nachhaltig in Frage.

Laura Stielike ist Postdoc am Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS) der Universität Osnabrück. 2016 wurde sie am Fachbereich Politik- und Sozialwissenschaften der Freien Universität Berlin promoviert. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Migration und Entwicklung, Diskurs- und Dispositivanalyse, Intersektionalität und Postkolonialismus. Sie arbeitete außerdem in Entwicklungsorganisationen in Kamerun, China und Deutschland.