Entwicklung neuer Preis- und Produktstrategien im Ticketing am Beispiel der 1. Fußball-Bundesliga

Inhaltsangabe:Einleitung: Fußball stößt als beliebtester Sport der Deutschen in der Bevölkerung auf breites Interesse. Diese Popularität macht den Fußballsport für Unternehmen interessant, welche die Bekanntheit ihrer Marken und Produkte steigern und sie mit den positiven Emotionen, die der Fußball hervorruft, in Verbindung bringen wollen. Die Clubs der 1. Fußball-Bundesliga reagieren darauf mit einer immer umfassenden und professionellen Vermarktung und erreichen dadurch Umsatzrekorde. So setzte beispielsweise der Klassenprimus FC Bayern München in der Spielzeit 2008/2009 268,7 Millionen Euro um, was das zweitbeste Ergebnis der Vereinsgeschichte bedeutet und nur vom Rekordumsatz der Spielzeit 2007/2008 übertroffen wird. Der durchschnittliche Umsatz aller 18 erstklassigen Clubs betrug 2008/2009 95,3 Millionen Euro. Die Wertschöpfung des deutschen Profifußballs beträgt mehr als fünf Milliarden Euro im Jahr. Er generiert dabei rund 110.000 Arbeitsplätze und bringt dem Staat 1,5 Milliarden Euro an Steuern und Abgaben ein. Ausgaben ergeben sich vor allem aus dem Einkauf von Spielern, deren Gehältern und neuen Stadien. Die Ablösesummen stiegen dabei in den letzten Jahrzehnten massiv. Kostete 1976 Roger van Gool, der vom FC Brügge zum 1. FC Köln wechselte, als erster Spieler der Bundesliga über eine Million Mark, transferierte im Jahr 2009 der VfB Stuttgart seinen Stürmer Mario Gomez für 30 Millionen Euro zum FC Bayern München. Topverdiener sind mehrfache Millionäre, beispielsweise lässt sich der FC Bayern die Dienste von Philipp Lahm sieben Millionen Euro kosten. Die Gehälter der Trainer, Manager und Spieler machen allein 40,5 Prozent des Aufwandes aus. Zudem leisteten sich in den letzten 15 Jahren zahlreiche Vereine teure Stadionneu- bzw. -Umbauten, deren Kosten von 53 Millionen Euro für kleinere Projekte wie die Volkswagen Arena des VfL Wolfsburg bis zu 340 Millionen Euro für die Allianz Arena in München reichen. Insgesamt beläuft sich der Aufwand der Erstligisten für den Spielbetrieb auf 329,8 Millionen Euro, was 16,29 Prozent des Gesamtaufwandes der Vereine in Höhe von 2,024 Milliarden Euro entspricht. Wie Abbildung 1 veranschaulicht, sind die wichtigsten Erlösquellen der Vereine mediale Verwertung, Werbung, Spielertrag, Spielerverkäufen sowie Merchandising (Abb. 1: Einnahme-Mix der 1. Fußball-Bundesliga 2008/09). Mit dem Bereich ‘Spielertrag’ werden also über ein Fünftel der Erlöse, die sich ingesamt auf 2,036 Milliarden Euro belaufen, erzielt. [...]

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