Entwicklungen in der Grundschule von 1996 bis 2020 im Bereich 'Körper und Bewegung - Spiel und Sport'

Studienarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Pädagogik - Schulwesen, Bildungs- u. Schulpolitik, Note: 1,0, Bergische Universität Wuppertal, Sprache: Deutsch, Abstract: Hinsichtlich des Bedarfs einer Neugestaltung von Grundschulen veröffentlichte 'Der Grundschulverband - e.V.' im Rahmen eines Projekts das Werk 'Die Zukunft beginnt in der Grundschule - Empfehlungen zur Neugestaltung der Primarstufe' im Jahre 1996, der unter anderem auf ein neues Konzept der Bewegungserziehung in der Grundschule aufmerksam machte. Dabei wurden Reformvorschläge angebracht, worunter die Eingliederung von körperlichen Aktivitäten über den Sportunterricht hinaus in weitere Bereiche der Schule zugehören sollte. Diesbezüglich stellt sich die Frage, inwiefern es Grundschulen heutzutage geschafft haben, sich so weit zu entwickeln, dass diesen Anmerkungen und Empfehlungen gerecht wurde. Um dieser Frage nachzugehen, werden zunächst die Vorschläge des G.e.V. wiedergegeben. Danach werden aktuelle Forschungsstände zu den Auswirkungen von Bewegungen aufgeführt. Um einen angemessenen Bezug zur Grundschule herzustellen, werden die Bedeutungsfelder von Bewegung in der Schule und das Konzept der Bewegten Schulen vorgestellt. Dazu wird der Umgang mit Bewegung während des Unterrichts betrachtet. Dabei wird gesondert der Lehrplan des Sportunterrichts aufgezeigt. Wer sich körperlich viel bewegt, der lebt gesünder, baut mehr Muskeln auf und erlangt Stärke. Über die physischen Vorzüge von körperlichen Aktivitäten und Bewegungen im Alltag sind sich die Menschen seit geraumer Zeit bewusst. Dagegen rückte die Bedeutsamkeit und der positive Einfluss von körperlicher Betätigung auf die menschliche Psyche erst in den vergangenen Jahrzehnten durch die Errungenschaften der Hirnforschung in den Vordergrund. Diese Entdeckungen erregten in Bildungsinstitutionen große Aufmerksamkeit. Parallel stand die Schule vor der Herausforderung, ein inklusives Schulsystem aufzubauen, in dem sie auf die Heterogenität der Lernenden sowie ihren individuellen Voraussetzungen eingehen sollte. Dabei waren die Errungenschaften bezüglich der exekutiven Funktionen für das Bildungswesen von hoher Relevanz, die den Bedarf einer Neugestaltung der Lehrpläne und des Schulunterrichts aufdeckten. Jedoch war dieser nicht neu, denn der Grundgedanke von Montessori beinhaltete, dass die Denk- und Wahrnehmungsleistungen eng an die Motorik gebunden waren und Lernen auf verschiedenen Sinneskanälen erfolgt, sodass Bewegung als wichtiges Mittel zur Aneignung der Welt und Selbstentwicklung notwendig war.