Entwicklungen und Konvergenzen in der Münzprägung der deutschen Staaten zwischen 1806 und 1873 unter besonderer Berücksichtigung der Kleinmünzen

Der Dresdner Münzvertrag von 1838 galt lange Zeit als die entscheidende Vorbereitung für die Reichsmünzgesetze von 1871 und 1873. Hermann Junghans relativiert in diesem Band die Bedeutung des Dresdner Münzvertrages für die Vereinheitlichung des Geldwesens in Deutschland: Er gewichtet die preußische Münzreform von 1821, den Süddeutschen Münzverein von 1837, mit dem zugleich der Münchner Münzvertrag geschlossen wurde, und die sächsische Münzreform von 1840 als mindestens gleichwertige Impulse.

Die grundsätzlichen Entwicklungsstränge der deutschen Geldgeschichte im 19. Jahrhundert werden nicht nur anhand der großen Münzverträge, sondern auch im Kontext der technischen und ökonomischen Bedingungen dargestellt. Besonderen Raum nehmen die Entwicklungen der Kleinmünzen ein, die im 19. Jahrhundert nicht nur zum Ausgleich kleiner Beträge dienten, sondern eine bislang von der Forschung unterschätzte Bedeutung als eigenständige Zahlungsmittel in den Geschäften des Alltags hatten.

In den Anhängen werden die Münzen der verschiedenen deutschen Währungsgebiete im 19. Jahrhundert zueinander in Wertverhältnissen gegenübergestellt.