Entwicklungschancen und Optionen ostdeutscher Klein- und Mittelstädte anhand von drei Fallbeispielen

Examensarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Geowissenschaften / Geographie - Bevölkerungsgeographie, Stadt- u. Raumplanung, Note: 2,0, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Institut für Geographie), Sprache: Deutsch, Abstract: Die ostdeutschen Städte und Gemeinden haben seit der politischen Wende im Jahr 1989 einen massiven Schrumpfungsprozess erlebt. Schrumpfung meint hierbei eine negative zirkuläre Dynamik von Wirtschaft und Demographie mit spezifischen Auswirkungen für andere Bereiche des städtischen Lebens (Lang, Tenz, 2003). Die Ursachen für diese Entwicklung sind vielfältig. Eine wesentliche Rolle spielte jedoch die schlagartig einsetzende Transformation der ostdeutschen Wirtschaft, gekoppelt an den Zusammenbruch des gesellschaftlichen Systems der DDR. Ganze Regionen wurden so ihrer wirtschaftlichen Existenzgrundlage beraubt. In besonderer Weise waren und sind in Ostdeutschland die Klein- und Mittelstädte von den Auswirkungen der Entwicklungen seit 1990 betroffen. Der Hauptgrund hierfür liegt in der häufig anzutreffenden Abhängigkeit der kleineren Kommunen von nur einem oder wenigen großen Arbeitgebern bis 1989, die entweder im Zuge des gesellschaftlichen Wandlungsprozesses ihre Legitimation verloren oder auf dem sich öffnenden Markt nicht länger wettbewerbsfähig waren. Ihr Verschwinden konnte in vielen Fällen bis heute nicht kompensiert werden. Die Folge des wirtschaftlichen Bruches war eine massive Abwanderung, die in der Mehrheit der Klein- und Mittelstädte der Neuen Länder bis zur Gegenwart anhält und einige von ihnen künftig vor ernsthafte Existenzprobleme stellen wird. Doch die Klein- und Mittelstädte des Ostens präsentieren keineswegs ein Bild einheitlichen kommunalen Siechtums. Neben schrumpfenden und alternden Städten existieren in den Neuen Ländern durchaus auch wachsende und zunehmend prosperierende Klein- und Mittelstädte. Außerdem lassen die Entwicklungsprognosen der Raumforschung auf eine zunehmend divergierende Entwicklung der Kommunen schließen. Schrumpfung und Wachstum liegen dabei immer häufiger auch dicht beieinander. Sechzehn Jahre nach der politischen Wende soll versucht werden, aus dem komplexen Bedingungsgefüge, in dem diese ostdeutschen Kommunen existieren, Rückschlüsse auf ihre künftigen Entwicklungschancen zu ziehen. Dabei soll vor allem der Frage nachgegangen werden, welche Konsequenzen heute anzutreffende Voraussetzungen für die weitere Entwicklung haben könnten. Ferner sollen Handlungs- und Profilierungsmöglichkeiten für die Zukunft vorgestellt werden, mit denen sich die Entwicklung der Kommunen von Seiten lokaler Akteure künftig positiv beeinflussen lässt.

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