Erich Kästner und die Moral

Zwischenprüfungsarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Pädagogik - Allgemein, Note: 1, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main (Institut für Allgemeine Erziehungswissenschaft), Veranstaltung: Kindheit und Jugend im Werk Erich Kästners, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Hausarbeit beschäftigt sich mit Erich Kästner unter dem Gesichtspunkt der Moral. Dabei soll beispielhaft darauf eingegangen werden, wie sich Moralvorstellungen entlang einer Biografie entwickeln und auf einen Lebenslauf auswirken. So soll zum Beispiel der moralische Konflikt Kästners zu Zeiten des Naziregimes beleuchtet werden. Das erste Kapitel widmet sich der Frage nach der Definition des Begriffs Moral im Allgemeinen. Im nächsten Kapitel wird dann der Moralbegriff konkret auf Erich Kästner angewendet. Kästner verstand sich selbst als einen Moralisten. Wie er zu dieser Einstellung gelangte, und wie diese sich auf sein Leben und seine Werke auswirkte wird in vier Unterkapiteln genauer erläutert. Im nächsten Abschnitt wird Kästners Menschenbild im Allgemeinen betrachtet. Als Grundpfeiler der Moral verstand Kästner die Vernunft und machte es sich zur Aufgabe, diese in seinen Werken den Menschen zu vermitteln. Was passiert, wenn die eigenen Moralvorstellungen nicht mit den gesellschaftlichen Vorstellungen konform gehen, wird im dritten Kapitel betrachtet. Inwiefern geht man - in diesem Fall Erich Kästner - Kompromisse ein? Welche Konsequenzen hat ein Publikationsverbot für das eigene Selbstbild? Welche Vorwürfe musste Kästner sich anhören oder gar selber machen? Aber auch nach 1945 stellt sich die Frage nach Moral und Vergangenheitsbewältigung. Gegen Kriegsende schrieb Kästner Tagebuch, welches später unter dem Titel Notabene 45 veröffentlicht wurde. In dem Buch spiegelt sich die allgemeine Verunsicherung, denn nach dem Krieg 'wird aus Unrecht, das Recht geworden war, wieder Unrecht.' Neue Zeitungen entstehen, um den Bürgern neue Werte zu vermitteln - was sich auch Kästner zur Aufgabe macht. Diese Themen behandelt das vierte Kapitel. Im darauffolgenden Abschnitt wird anhand Kästners Biografie rekonstruiert, wie er zu seinen Moralvorstellungen kam. Im sechsten Kapitel geht es darum, wem Kästner seine Werte vermitteln wollte und welche Wege und Medien er dafür nutzte. Seine Verbreitungswege waren, abgesehen von den zwölf Jahren während des NS-Regimes, breit gefächert. Aber selbst als verbotener Autor wurde seine 'Gebrauchslyrik' begehrt und heimlich gelesen. Wie sich seine Moralvorstellungen in seinem bekanntesten satirischen Erwachsenenroman Fabian. Im Fazit werden die Ergebnisse dieser Arbeit zusammengefasst dargestellt.

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