Erinnern und Gedenken im Umgang mit dem Holocaust

Obwohl das Thema »Gedächtnis« Teil eines großen Diskurses innerhalb der Geistes- und Kulturwissenschaften ist, fehlt es bislang an einer Gedächtnistheorie, die einen echten epistemischen Nutzen für die Geschichtswissenschaft aufweist.
Mit Hilfe der soziologischen Systemtheorie von Niklas Luhmann überträgt Juliane Reil konstruktive Ansätze aus den Theorien von Jan Assmann, Pierre Nora und Johannes Fried in ein integratives Modell von Gedächtnistheorie. Dabei wird das komplexe Zusammenspiel von Gedächtnisprozessen auf individueller und kollektiver Ebene anhand von prominenten Beispielen des praktischen Umgangs mit dem Holocaust (etwa den vielerorts gelegten »Stolpersteinen«) deutlich gemacht.



Juliane Reil, geb. 1980, studierte Philosophie, Geschichte und Literaturwissenschaft an der Universität Hamburg, wo sie 2016 promovierte. Als Kulturjournalistin und Autorin arbeitet sie für Deutschlandfunk und Deutschlandfunk Kultur.