Erinnerung an aussterbende Handwerke und Berufe

Sie bearbeiteten Fisch-Hornplatten, unter anderem für die Korsetts der Damen, zündeten Straßenlaternen an, belustigten Fürsten oder schlugen Wolle. Viele einst mehr oder wenige einträgliche Berufe sind in den vergangenen Jahren und Jahrhunderten ausgestorben, wie der Haderlump, der alte Kleidung als Lumpen einsammelte. Es waren die Türmer, die nach Feuer- und Brandstellen Ausschau hielten, und wer braucht heute noch einen Kammerdiener? Oder kennen sie noch den Beruf des Rattenfängers, der Klageweiber, des Kaffeeriechers, des Abtrittanbieters. Da waren Wannenverleiher für die Reinlichkeit der Bevölkerung, die kein eigenes Bad hatten - und das war die Mehrheit. Es gab den Bremser bei der Eisenbahn und sogar einen Sandmann für die Hausfrau, die neben Seife und Soda damit die Böden schrubbte, und sogar ein Gasriecher ging seinem erbärmlichen Beruf nach. Das sind längst in der Vergangenheit versunkene Tätigkeiten. Eines haben sie aber alle gemeinsam, sie dienten zum eigenen Lebensunterhalt und die wenigsten Tätigkeiten waren auskömmlich; reich machten sie schon gar nicht. Alleine seit den Anfängen der Bundesrepublik ist die Zahl der Berufe um fast zwei Drittel gesunken. Altes Handwerk ist aber nie alt und stirbt auch nicht einfach so aus. Bei vielen werden die Kenntnisse und Fähigkeiten, die Grundlagen für das Wissen noch in Nischen bewahrt und an die nachkommenden Generationen weitergegeben. Es ändern sich eventuell nur die Verarbeitungsweisen, die Materialien und die angewandten Techniken, dabei entstehen durchaus auch neue Berufe.

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