Erläuterungen zu Baudelaires "La Fausse Monnaie" aus den "Petits Poèms en Prose"
Autor: | Krings, Katharina |
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EAN: | 9783638764223 |
Auflage: | 002 |
Sprache: | Deutsch |
Seitenzahl: | 20 |
Produktart: | Kartoniert / Broschiert |
Veröffentlichungsdatum: | 08.11.2007 |
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Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Romanistik - Französisch - Literatur, Note: 2, Ruhr-Universität Bochum (Romanisches Institut), Veranstaltung: Baudelaires Prosagedichte, Sprache: Deutsch, Abstract: Baudelaire plante im Erscheinungsjahr der ¿Fleurs du Mal¿ die Abfassung eines Bandes mit Prosagedichten, die als Gegenstück zu seinem Gedichtzyklus fungieren sollten. Im August 1857 erschienen in der Zeitschrift ¿Le Présent¿ zunächst sechs Prosagedichte unter dem Titel ¿Poèmes nocturnes¿. Bei folgenden Einzeldrucken in Zeitschriften variierten die Betitelungen der Prosagedichte. Baudelaire benannte sie u.a. mit ¿Petits Poèmes en Prose¿ und ¿Le Spleen de Paris¿. Bis zu seinem Tod 1867 verfasste er weitere 44 Prosagedichte. Da die insgesamt 50 Prosadichtungen aber erst 1869 veröffentlicht wurden, sind Auswahl, Reihenfolge und Überschrift der Prosagedichte nicht von Baudelaire getroffen worden. Es ist festzuhalten, dass die Gedichtsammlung von fragmentarischem Charakter ist, was zahlreiche Pläne und Entwürfe Baudelaires bezeugen. In dieser Arbeit wird das Prosagedicht No. XXVIII ¿La Fausse Monnaie¿ behandelt. Es erschien erstmals am 1. November 1864 in ¿L¿Artiste¿ . ¿La Fausse Monnaie¿ stellt zusammen mit ¿Une mort heroique¿, ¿Le Jouer généreux¿, ¿La Corde¿ und ¿Les Vocations¿ (XXVII-XXXI) etwa die Mitte der ¿Petits Poèmes en Prose¿ dar, deren Gedichte von Ungerechtigkeit und Schicksal geprägt sind. Die fünf Gedichte stellen eine Absurdität dar, die niederschmetternder und verheerender ist, als willkürliche Ungerechtigkeit. Nach der Juli-Monarchie und der Unterdrückung von 1848 war die Suche nach (religiösem und politischem) Vertrauen noch nicht veraltet, aber Baudelaires Zeitgenossen bemerkten dessen Sinnlosigkeit. Die fünf Prosagedichte stellen schließlich die Skepsis des Erzählers dar. Obwohl Ironie seine Position tarnt, stellt er unbeirrbar das Leben ohne rationale Begründung dar, auch wenn er eine gerechte Ordnung aufrecht erhalten will. Der Leser soll zwischen Wohlwollen und dem Teuflischen unterscheiden können und vielleicht auch andere aus ihrer Bedrängnis retten. Der Erzähler hinterfragt schließlich Bedeutungslosigkeit und antizipiert das Wiederfinden von Bedeutung. Das Dilemma wird umso deutlicher, als es in geballter Form, also in fünf aufeinander folgenden Prosagedichten auftritt. Bei ¿Le Mauvais Vitrier¿ (IX), ¿La Fausse Monnaie¿, ¿La Corde¿ (XXX) und ¿Assommons les Pauvres¿ (XLIX) wird die Hartnäckigkeit des unbewussten Teufels im Menschen aufgezeigt .