Ernährung, Stadt und soziale Ungleichheit

Der Zugang benachteiligter Bevölkerungsgruppen zu Lebensmitteln sowie die Bedeutung von Ernährung für gesellschaftliche Teilhabe sind im deutschen Sprachraum bislang kaum erforscht worden. Auf Grundlage eines intersektionalen Gesellschaftsverständnisses führt Hanna Augustin geographische, sozial- und ernährungswissenschaftliche Ansätze zur Erreichbarkeit von Lebensmitteln zu einem mehrdimensionalen Zugangskonzept zusammen und rückt damit Ernährung als Dimension urbaner Ungleichheit in den Fokus. Am Beispiel von zwei benachteiligten Bremer Stadtteilen arbeitet sie sozioökonomische und physisch-räumliche Bedingungen des Lebensmittelzugangs sowie gesundheitliche, soziale, kulturelle und psychologische Konsequenzen eines eingeschränkten Lebensmittelzugangs heraus.



Hanna Augustin arbeitet im Bereich der Stadterneuerung in Bremen. Sie promovierte mit einem Stipendium der Hans-Böckler Stiftung an der Goethe-Universität Frankfurt am Main und forschte aus geographisch-sozialwissenschaftlicher Perspektive zur räumlichen Versorgung mit Lebensmitteln und Ernährung als urbane Ungleichheitsdimension.