Erneuerung der Interessetheorie

Die Reflexion über Erwachsenenbildung ist ¿ neben dem bekannten Schisma z- schen der beruflichen und der allgemeinen Erwachsenenbildung ¿ von Dichotomien gekennzeichnet: Hier die Theorie, dort die Empirie, hier die Orientierung am quan- tativen, dort am qualitativen Paradigma, hier die Psychologie, dort die Soziologie als Referenzwissenschaft. Dies wirkt sich in wissenschaftlichen Arbeiten so aus, dass sich die kreative und kritische Leistung entweder auf die Theorie oder die Empirie bezieht, dass entweder quantitative oder qualitative Methoden angewandt und dass entweder psychologische oder soziologische Theorien fundiert rezipiert werden. Dies ist in der vorliegenden Arbeit anders: In bemerkenswert engagierter und kenntnisreicher Weise befragt die Autorin so unterschiedliche Theorien wie den Pragmatismus (Dewey), die Habitustheorie (Bourdieu) und die Kritische Psyc- logie (Holzkamp) nach ihrer Relevanz für die Frage nach Lerninteresse, Weit- bildungsinteresse, Bildungsinteresse oder allgemeiner: Interesse an einem Geg- stand bei Erwachsenen. Mit der gleichen Aufmerksamkeit sichtet sie die bisher durchgeführten Forschungen zum Bildungsinteresse: die demografischen und die bildungsbiografisch orientierte Erhebungen, die auf Deutschland bezogenen mili- differenzierten Studien und die internationalen Monitorings. Dem schließt sich eine kritische Auseinandersetzung mit der pädagogisch-psychologischen Interessef- schung, speziell der sogenannten Münchner Interessetheorie, an.

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