Ernst Toller: Eine Jugend in Deutschland - Autobiographie [kommentiert]

Jubiläumsausgabe zum 120. Geburtstag des Autors
Ernst Toller: Eine Jugend in Deutschland – Autobiographie
• Für die eBook-Ausgabe neu editiert, mit behutsam modernisierter Rechtschreibung
• Voll verlinkt, mit verlinkten Fußnoten und mit detailliertem Inhaltsverzeichnis
• Mit einem kommentierenden Vorwort des Herausgebers (Nov/2013)

Am 1. Dezember 2013 jährt sich Ernst Tollers Geburtstag zum 120. Mal.

Zeitlebens kämpfte Ernst Toller (1893–1939) für die Demokratie, für Freiheit und Selbstbestimmung, gegen Unterdrückung, Faschismus und Entrechtung. So wird er, der Sanfte und Nachdenkliche, im Jahr 1918 in München zu einem Anführer der Räterepublik. Das basis-sozialistische Experiment scheitert nach wenigen Wochen, von reaktionären und präfaschistischen Freikorpstruppen und aus Berlin gerufenen Reichswehrverbänden niedergeschossen. Toller verbringt danach fünf Jahre in Festungshaft – literarisch seine produktivste Zeit. In der Haft entstehen Tollers bedeutendste Werke, die in Berlin, und bald auf den wichtigsten Bühnen der Welt, aufgeführt werden. In nicht weniger als 27 Sprachen werden in den Zwanziger Jahren Ernst Tollers Texte übertragen, und er wird bis Ende der Dekade der bekannteste lebende deutsche Dramatiker – bekannter als Carl Sternheim, Georg Kaiser oder Brecht.

Über den Autor:
Ernst Toller wird am 1. Dezember 1893 als Sohn einer jüdischen Kaufmannsfamilie in Samotschin in der damaligen preußischen Provinz Posen, heutiges Polen, geboren. Er besucht das Realgymnasium in Bromberg, heute Bydgoszcz, und studiert nach dem Ersten Weltkrieg in München Jura und Philosophie. Dort lernt er Schriftsteller wie Thomas Mann und Rainer Maria Rilke, Oskar Maria Graf und Erich Mühsam kennen, engagiert sich politisch, und wird zu einer treibenden Kraft der Münchner Räterepublik, was ihm fünf Jahr Festungshaft einbringt.

Als die Nazis an die Macht kommen, wandert Toller mit seiner Frau Christiane Grautoff nach Umwegen über Zürich, Paris und London 1936 in die USA aus und wird dort zum Repräsentanten eines anderen, eines humanen Deutschland. Immer wieder warnt und mahnt er vor der Appeasement-Politik der freien Nationen gegenüber Deutschland, erhebt seine Stimme in den Medien, und trifft sogar Präsident Roosevelt im Weißen Haus. Letztlich vergebens: Die westlichen Demokratien lassen sich von Hitler täuschen und immer wieder vertrösten – nicht zuletzt weil riesige finanzielle Interessen der Amerikaner in Europa auf dem Spiel stehen.

Als am 19. Mai 1939 dann auch in Spanien der Diktator Franco mit einer Parade seinen Sieg über die Demokratie feiert, fühlt sich Ernst Toller machtlos wie selten. Seine schon lange schwelenden Depressionen brechen aufs Neue aus. Drei Tage später nimmt er sich in einem Zimmer des Mayflower Hotels am Central Park in New York das Leben.

Am 1. Dezember 2013 jährt sich Ernst Tollers Geburtstag zum 120. Mal.

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