Ernüchterndes Europa

In der Literaturanalyse geht es um die kritische Sicht, die Migranten von Europa gewinnen und wie sie sich auf die erfahrenen Verhältnisse einstellen. Untersucht wird dies am Diskurs karibischer Autoren, die Aufenthalte in London oder Paris darstellen. So ernüchternd die geschilderten Erfahrungen auch sind, der Befund überrascht insofern, als in ihren Romanen und autobiographischen Erzählungen kritischer Widerstand gegen die abweisenden Verhältnisse mit dem Konzept der Kreolisierung vereinbart wird. Kennzeichnend für den karibischen Weg ist die Überschneidung unterschiedlicher Kulturen, aus deren Vermischung neue Varianten entstehen. Vertreten wird die These, dass die karibische Expertise in flexibler Adaption zu Zeiten einer asymmetrisch konzipierten Globalisierung als richtungsweisend anzusehen ist.

Geboren 1953 in München, hat an der Freien Universität Berlin Romanistik und Amerikanistik studiert und über europäische Darstellungen von Kulturkontakten promoviert:Reisen in die Karibik: Wie sich Kontakt mit anderer Kultur in Reisebeschrei-bungen darstellt. Gefördert von der Volkswagenstiftung im Rahmen des Schwer-punktprogramms Das 'Fremde' und das 'Eigene': Möglichkeiten und Probleme interkulturellen Verstehens, bearbeitete er von 1999-2001 am Lateinamerika-Institut der Freien Universität Berlin ein literatur-wissenschaftliches Forschungsprojekt, das in einem komplementären Schritt den umgekehrten Blickwinkel analysierte: den karibischen Diskurs über Europaerfahrungen: Ernüchterndes Europa: Wie karibische Schriftsteller eine Adaptionsstrategie der Kreolisierung entwickeln Er war Mitglied der Gesellschaft für Karibikforschung und lebt in Berlin und Ibiza.

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