Erwünschte und unerwünschte Anreizwirkungen der Implementierung von DRG-Fallpauschalensystemen als primäre Krankenhausvergütungskomponente

Bachelorarbeit aus dem Jahr 2024 im Fachbereich Gesundheit - Gesundheitswesen, Note: 1,3, Hochschule Wismar, Sprache: Deutsch, Abstract: Die DRG-Vergütung und ihre Auswirkungen spalten die Meinungen in Wissenschaft, Gesellschaft sowie Gesundheitspolitik. Darüber hinaus führt der erhöhte Komplexitätsgrad dazu bei, dass dieses für nicht sachkundige Personen schwierig zu begreifen ist. Dies erschwert eine sachliche Auseinandersetzung mit diesem Thema. Hierzu soll die Bachelorthesis einen nutzbringenden Beitrag leisten. Das Krankenhauswesen ist in Deutschland sowohl ökonomisch als auch gesellschaftlich von hoher Relevanz. Mit rund 6 Millionen Arbeitnehmer*innen in Deutschland ist es mit circa 88,11 Milliarden ? Gesamtausgaben für Krankenhausbehandlungen Gesundheitsausgabenträger Nr.1 der Gesetzlichen Krankenversicherungen. Eine adäquat ausgestaltete und funktionale Krankenhausfinanzierung beziehungsweise Krankenhausvergütung mit überwiegend positiven Auswirkungen ist im Interesse zahlreicher Stakeholder:innen der Gesellschaft als Zielgruppe. So ist sie im Interesse der Gesundheitspolitik, welche zukünftig versuchen wird, die Krankenhausvergütung im Rahmen der noch nicht finalisierten Krankenhausreform zu optimieren. Ebenso ist es ein Anliegen der Krankenhäuser, ihre medizinischen Dienstleistungen angemessen vergütet zu bekommen. Darüber hinaus ist sie besonders für Patienten und Patientinnen von Interesse. Denn die Art und Weise, wie eine Krankenhausvergütung ausgestaltet und organisiert wird, hat große Auswirkungen auf die medizinische Versorgungsqualität, die für sie geleistet wird. Aufgrund schwerwiegender Probleme, wie beispielsweise, dass im Jahr 2022 rund 51% der deutschen Kliniken ein defizitäres Jahresergebnis aufwiesen, fordern viele Personengruppen eine Abänderung dieser primären Krankenhausvergütungskomponente. Auch ist ein weiterer Kritikpunkt am deutschen DRG-System, dass es ökonomisch motivierte Mengenausweitungen in Form von unsachgemäßen Fallzahlenerhöhungen oder 'Höherkodierungen' fördern würde. Doch die Ansichten zum DRG-System sind keinesfalls ausschließlich von negativer Kritik geprägt. Zumeist argumentieren die Befürworter:innen des Systems damit, dass die angestrebten Zielsetzungen erreicht worden seien. Problematische Fehlentwicklungen seien entweder gar nicht vom Fallpauschalensystem kausal verursacht oder Nebenwirkungen, die man mit Systemmodifizierungen beherrschen und beseitigen könne.