Erziehung oder Repression? Kinderheime und Jugendwerkhöfe in der Ära Honecker

Bachelorarbeit aus dem Jahr 2021 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - Neuere Geschichte, Note: 2,3, Humboldt-Universität zu Berlin (Institut für Geschichtswissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Arbeit beschäftigt sich mit den Kinderheimen und Jugendwerkhöfen der DDR während der Ära Honecker und versucht herauszufinden, ob man diese als Erziehungseinrichtungen bezeichnen kann. Dazu wurden drei Zeitzeugen befragt und die Interviews zur Untersuchung herangezogen. Die Frage, die sich bei der Beschäftigung mit den politischen Vorgaben, den Umerziehungsmaßnahmen und dem ungeeigneten Personal auftut, ist, inwiefern sich die Staatsführung davon einen Erfolg versprach. Es handelt sich bei der Erziehung des Nachwuchses stets um einen sensiblen Bereich, dazu kommt, dass sie in der DDR von herausgehobener politischer Bedeutung war. Inwiefern lässt es sich mit den ideologischen Prinzipien vereinen, dass man größtenteils keine überzeugten Sozialisten als Personal einstellte? Am wohl bedeutendsten ist aber die Frage, wo in diesem System die Grenze zwischen Erziehung und Repression verläuft. Wie war das Bild der DDR-Bevölkerung von den Jugendwerkhöfen? Wurden sie als Erziehungsanstalten angesehen und welche Gründe waren für dieses Urteil ausschlaggebend? Diese Arbeit soll Antworten auf diese Fragen geben und dabei der These nachgehen, dass die Jugendwerkhöfe - und dabei besonders der Geschlossene Jugendwerkhof Torgau - nicht Teil des staatlichen Erziehungs-, sondern des Repressionsapparates waren.