'Erziehung zum Krieg'. NS-Pädagogik im Spiegel von Ödön von Horvaths Romans 'Jugend ohne Gott'

Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Germanistik - Literaturgeschichte, Epochen, Note: 2,3, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Germanistik), Veranstaltung: Einführung in die Literaturwissenschaft, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Arbeit mit dem Thema 'Erziehung zum Krieg' - NS-Pädagogik im Spiegel des Romans 'Jugend ohne Gott' soll aufzeigen, inwieweit die politischen Ziele der nationalsozialistischen Diktatur zwischen 1933 und 1945 die Pädagogik und somit die junge Generation eines Volkes beeinflusst hat. Da dieses Motiv im Detail sehr umfangreich ist, werden sich die folgenden Seiten vornehmlich mit der Kriegsausbildung der Kinder und Jugendlichen während jener Zeit auseinandersetzen. Ödön von Horváth hat diese Thematik unter anderen in seinem Werk 'Jugend ohne Gott' verarbeitet. Ziel dieser Arbeit ist es demnach, die Erziehungsideale des Dritten Reiches im Roman wiederzuerkennen und Fiktion von der damaligen Realität zu unterscheiden. Zunächst sollen die allgemeinen Ziele der NS-Pädagogik erläutert werden. Um Unterschiede zwischen Mädchen- und Jungenerziehung deutlich zu machen, werden die Geschlechter im Folgenden auch einzeln betrachtet. Die Vorstellungen einer kriegsbereiten Jugend werden dann durch Beispiele aus dem Werk 'Jugend ohne Gott' veranschaulicht. Es wird wiederum zwischen Mädchen und Jungen unterschieden, wobei die Jungen im Roman einen Schwerpunkt bilden; die Erziehung der Mädchen wird nur auf die Kriegspädagogik hin untersucht, da Einzelheiten einen zu großen Umfang bedürften. Außerdem soll die Stellung des Lehrers als 'passiver Vermittler' der Ideologie aufgezeigt werden. Zuletzt wird das tatsächliche Bild eines 'idealen' Jugendlichen unter Berücksichtigung der literarischen Darstellung noch einmal zusammengefasst. Für die Bearbeitung der beschriebenen Thematik wurde vor allem die Suhrkamp-Ausgabe des Romans 'Jugend ohne Gott - Text und Kommentar' verwendet. Außer dem wurden Interpretationshilfen, Nachschlagewerke sowie zeitgenössische Schriften für eine detailierte Betrachtung genutzt.