Es ist keine Schande zu hinken ... Zum psychoanalytischen Verstehen und Nichtverstehen

Veränderungsprozesse im Psychischen können als Aufhebungsprozesse konzeptualisiert werden. Solche Aufhebungen bedürfen aber der Interpunktion im Präsenzmoment, in dem eine Wirklichkeit da ist, um zu werden. Unrepräsentierte Zustände, also z. B. Halluzinationen, aktual Traumatisches oder Formen von Zusammenbrüchen, sind ohne Verbindung zu einer Wortvorstellung und finden erst ihren Namen im Präsenzmoment. Es wird ein klinisches Beispiel vorgestellt, das nicht, wie sonst üblich, nachträglich mit gesichertem Wissen bearbeitet wurde, sondern auf dem aktuellen Wissensstand diskutiert wird – eine Konzeptualisierung in statu nascendi: Eine Symptomatik, die als milde Perversion gelten kann, aber auch als unrepräsentiertes Material, Halluzination oder Aktuales begriffen werden könnte. Auch wird die Frage gestellt, ob es Zusammenbrüche im Ödipalen geben kann.

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