Essstörungen als multifaktorielle Erkrankung und daraus resultierende Konsequenzen für die Behandlung

Studienarbeit aus dem Jahr 2024 im Fachbereich Psychologie - Klinische Psychologie, Psychopathologie, Prävention, Note: 1,3, Hamburger Fern-Hochschule (Psychologie B. Sc.), Veranstaltung: Klinische Psychologie, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Hausarbeit konzentriert sich auf die Gemeinsamkeiten von Essstörungen, bzw. das sich deckende Therapieziel: den Betroffenen insoweit zu verselbständigen, dass ausreichende Copingstrategien zur Verfügung stehen, um einen Rückfall in die Essstörung zu verhindern und mit der Krankheit ein gutes Leben zu führen. Essstörungen gehören zu den psychosomatischen Erkrankungen mit Suchtcharakter, deren Ursachen, Auslöser, Krankheitsverlauf und Genesungsprozess sich sehr individuell gestalten. Andererseits haben sie vieles gemeinsam und die Betroffenen schildern ähnliche Gefühle im Hinblick auf ihre Erkrankung. Lag der Schwerpunkt der Diagnostik vor einigen Jahren noch auf der Abgrenzung einzelner Essstörungen zueinander, so rückt heute ein transdiagnostischer Ansatz in den Vordergrund, der gerade bei Essstörungen hilfreich scheint, da Betroffenen im Laufe ihres Lebens häufig von einer Essstörung in eine andere überwechseln und so der Blick auf gemeinsame Aspekte und Prozesse zum Therapieerfolg beitragen kann. Hinzu kommt, dass die begünstigenden Faktoren einer Essstörungserkrankung multifaktoriell zu betrachten sind und daher nicht nur der Betroffenen selbst, sondern auch das soziale und familiäre hier eine Rolle spielt. Schlussendlich hat die Vielschichtigkeit von Essstörungen Auswirkungen auf die Therapieplanung und Behandlungsmethoden, die in dieser Arbeit am Beispiel von ANAD e. V. dargestellt wird, die Betroffene und ihre Familien durch interdisziplinäre Teams betreuen.