Ethik der Macht.

Am Anfang der Untersuchung geht es um den Begriffsinhalt von Macht. Die von Max Weber vorgelegte Definition bildet für viele sozialwissenschaftliche Überlegungen den Ausgangspunkt. Zu fragen aber ist, ob man bei dieser Bestimmung stehen bleiben oder nach einer sachgemäßen Erweiterung suchen muß. Es zeigt sich, daß man heute nicht nur mit einem einzigen Machtbegriff arbeiten kann. Gleichzeitig ist es geboten, Abgrenzungen gegenüber anderen nahestehenden Wörtern wie Gewalt und Herrschaft vorzunehmen. Nicht nur über die Macht als solche wird nachgedacht, vielmehr muß auch die Anwendung von Macht untersucht werden. Zu beantworten ist die Frage: Wie kommt es zur individuellen und sozialen Machtanwendung. Im Hinblick auf die Sozialwissenschaften, die Theologie und die Kirche werden Antworten diskutiert. Ziel der Arbeit ist die ethische Bewertung der Macht und ihres Gebrauchs. Dabei muß auch die Frage nach einer Neutralität der Macht beantwortet werden. Im Laufe der Geschichte ist Macht unterschiedlich beurteilt worden. Das geschah in den Sozialwissenschaften ebenso wie in der Theologie und in der Kirche. Auch in der Ökonomie waren der Besitz und die Anwendung von Macht umstritten. Sie sind es immer noch. Gegenüber der Einstellung früherer Zeiten wird allerdings heute immer mehr die Bedeutung der Macht in Theorie und Praxis erkannt. Das zeigt sich sowohl in der Gesamtwirtschaft als auch in der Mikroökonomie. Signifikant dafür ist in der Makroökonomie die Konzentration von Macht und in der Einzelwirtschaft der gesamte Bereich der innerbetrieblichen Führung. Die Untersuchung läuft auf die Frage hinaus: Wie kann Macht generell verantwortet werden? Das Resultat lautet: Eine Ethik der Macht hat sich in einem verantwortlichen Gebrauch von Macht niederzuschlagen.

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