In der Ethik fasst Spinoza sowohl seine Metaphysik als auch seine Anthropologie und seine Ethik zusammen, wobei er streng den Prinzipien einer an der euklidischen Geometrie orientierten Methode folgt. Diese geometrische Methode war ein Kulturprinzip dieser Zeit. Sowohl französische Gärten als auch die Vorbereitung auf den Klassizismus in der Architektur bis hin zu Bachs Musikalischem Opfer durchzog der strenge geometrische Aufbau. Spinoza meinte, dass die Geometrie Wissenschaftler befähigen würde, Dinge ihrem Platz im Ganzen zuzuweisen und ihre Anordnung nicht dem Zufall überlassen werden dürfe. Sonst würde die Wahrheit dem Menschen für ewig verborgen bleiben. Nur in einer unwiderlegbaren Idee Gottes, des Menschen und der Welt kann sich eine andere Wahrheitsnorm zeigen. Darum ist es Aufgabe der Philosophen, die Dinge von ihren Widersprüchen zu befreien. Die Abhandlung ist in fünf Bücher eingeteilt.

Baruch de Spinoza (1632 bis 1677) war ein niederländischer Philosoph und Sohn portugiesischer Immigranten sephardischer Herkunft und mit Portugiesisch als Muttersprache. Er wird dem Rationalismus zugeordnet und gilt als einer der Begründer der modernen Bibelkritik.

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