Ethische Aspekte des kognitiven Enhancements am Beispiel von Modafinil
Autor: | Salowsky, Sabine Kira |
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EAN: | 9783656130192 |
Auflage: | 005 |
Sachgruppe: | Biologie |
Sprache: | Deutsch |
Seitenzahl: | 92 |
Produktart: | Kartoniert / Broschiert |
Veröffentlichungsdatum: | 21.02.2012 |
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Diplomarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Biologie - Sonstige Themen, Note: 2,0, Eberhard-Karls-Universität Tübingen (Biologie - Ethik in den Biowissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: Pharmakologisches kognitives Enhancement bezeichnet den Einsatz von Medikamenten bei gesunden Personen zur Verbesserung kognitiver Funktionen. Ursprünglich zur Behandlung von Krankheiten entwickelt, stehen als Nebenprodukt biomedizinischer Forschung eine Vielzahl von Psychopharmaka zur Verfügung, die auch von Gesunden verwendet werden können und tatsächliche oder vermeintliche Wirkungen zeigen. Modafinil ist der Wirkstoff des verschreibungspflichtigen Medikaments Vigil®, welches in Deutschland seit 1998 zur Behandlung der übermäßigen Tagesschläfrigkeit bei der Schlafkrankheit Narkolepsie zugelassen ist. Da es sich pharmakologisch von den anderen Psychostimulanzien unterscheidet, wurde es als vielversprechender, neuartiger Wirkstoff wahrgenommen, der spezifisch nur die Wachheit fördert und im Gegensatz zu herkömmlichen Stimulanzien nicht zu einer zentralen Erregung des vegetativen Nervensystems führt, welche die bekannten nervösen Nebenwirkungen verursachen. Der mit Modafinil erzielte Umsatz des Herstellers Cephalon wird in den USA zu etwa 90 % auf den Einsatz außerhalb der zugelassenen Indikation zurückgeführt. In jüngster Vergangenheit wurde vielfach in den populären Medien über einen vermeintlich stark zunehmenden Trend zum Missbrauch verschreibungspflichtiger Medikamente zum Zweck einer kognitiven Leistungssteigerung, darunter auch Modafinil, berichtet. Demnach soll der Gebrauch besonders unter Schülern und Studenten weit verbreitet sein. Sind die dargestellten Szenarien realistisch und der zunehmende Missbrauch von Medikamenten zum kognitiven Enhancement tatsächlich so verbreitet wie in den Medien dargestellt? Ist vielleicht sogar zu befürchten, dass dieser Trend zunimmt und eventuell weitreichende soziale und gesellschaftliche Folgen mit sich bringt? Um diese Frage zu beantworten, möchte ich zunächst einen Blick auf Modafinil selbst werfen und die tatsächliche Wirksamkeit und Sicherheit beleuchten. Anschließend werde ich, um die Diskussion nicht auf reine Hypothetizität zu gründen, den empirischen Befund bezüglich eines nichtmedizinischen Gebrauchs von leistungssteigernden Medikamenten untersuchen und hier wichtige fördernde Trends und Einflüsse herausarbeiten. Schlussendlich möchte ich die ethischen Implikationen, eventuelle Risiken und Potenziale sowie Argumente diskutieren, die für und gegen eine Verwendung von Modafinil als kognitiven Enhancer sprechen und mögliche Wege eines sinnvollen Umgangs aufzeigen.