Ethnographie als literarisches Mittel in postmodernen Fantasy-Romanen

Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Ethnologie / Volkskunde, Note: 1,0, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Veranstaltung: Kulturanthropologie, Sprache: Deutsch, Abstract: Fantasy-Romane befassen sich mit der Kreation fiktiver Welten und Lebewesen, dazu zählen auch Humanoide Lebewesen, die ihre eigene Kultur besitzen. Ob Bräuche, Sprache, Religion, Moral oder Gender, die Autoren lassen ihrer Fantasie freien Lauf. Doch alle Imagination lässt sich auf die Realität zurückführen. Die Autoren wollen ihre Schöpfung dem Leser erklären und so bedarf es einer ganz besonderen Figur, ein Ethnologe. Diese Figuren tauchen unbeabsichtigt, beabsichtigt, unfreiwillig oder mit voller Absicht in die fremde Kultur ein und erforschen diese. Eine solche Figur findet sich auch in Anthony Ryans Rabenschatten-Trilogie. Der "kaiserliche Geschichtsschreiber und Erster der Gelehrten" Verniers Alishe Someren begleitet als Nebenfigur die Geschehnisse in den Gebieten des Alpiranischen Reiches, den Vereinten Königslanden und dem Volarianischen Kaiserreich. Seine Berichte unterteilen die einzelnen Kapitel und erweitern damit die fiktive Welt außerhalb der Haupthandlung. Seine Erlebnisse weisen Kennzeichen der realen, ethnologischen Feldforschung auf und dienen gleichzeitig als World-building. In dieser Hausarbeit wird die fiktive Figur Verniers und seine Erlebnisse mit den Berichten des Ethnologen Claude Lévi-Strauss und seinen Berichten in Traurige Tropen verglichen.