Euricius Cordus' Bucolicon 2, 33-38 als ironische Kritik am zeitgenössischen Kirchenwesen

Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Latinistik - Mittel- und Neulatein, Note: 1,0, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald (Institut für Altertumswissenschaften), Veranstaltung: Die neulateinische Ekloge, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Bucolicon des Euricius Cordus hat in den letzten Jahren viel philologische Zuwendung erfahren. Hierbei stechen die beiden 1997 veröffentlichten Dissertationen von Armgard Müller und Ioanna Paschou heraus. Müllers Leistung besteht in der Übersetzung des gesamten Bucolicon und der ausführlichen Kommentierung dreier ausgewählter Eklogen. Paschou besorgte eine erste kritische Textausgabe und einen detailreichen Vergleich der Erstfassung von 1514 mit der zweiten, stark veränderten Fassung, von 1518. Weil diese Arbeiten die Möglichkeit des forschenden Umgangs mit Euricius Cordus' bukolischem Werk auf eine neue Grundlage gestellt haben, sind einer weiterführenden Analyse ausgewählter Stellen keine Grenzen mehr gesetzt. Diese Arbeit wagt den Versuch einer solchen Analyse. Die Verse 33 bis 38 der zweiten Ekloge sollen genau untersucht werden, wobei wir annehmen, dass dadurch eine dem schnellen und oberflächlichen Lesen gewöhnlich entgehende Sinnebene entdeckt wird. Die vorgeschlagene Interpretation soll als Versuch verstanden werden, im Kleinen zu zeigen, was im Großen noch möglich ist. Wenn der Versuch auch scheitern mag, so soll seine reine Existenz doch Indiz dafür sein, dass sich die neulateinische Forschung, zumindest bei Euricius Cordus, bereits in ihrer zweiten Entwicklungsphase befindet.