Europas Außengrenzen sind tödlich. Ausgehend von dieser Gegenwartsdiagnose untersuchen die Beiträger_innen des Bandes Zusammenhänge von topographischen und symbolischen Grenzziehungsprozessen Europas in der Frühen Neuzeit, der Moderne und der Gegenwart. Der weite historische Bogen zeigt auf, dass die Konstruktion Europa auf eine wechselhafte Geschichte zurückblickt, in der die Fragen unserer Gegenwart (Was ist Europa? Wer gehört dazu?) schon immer verhandelt wurden. Grenzen sind nicht nur 'physische' Grenzen, sondern Formen visueller Bedeutungsproduktion und diskursiver Praktiken. Mit dieser Perspektive rücken symbolische Grenzziehungen in Form der Differenzkategorien 'Rasse' und Geschlecht in den Blick.



Irina Gradinari (Dr. phil.), geb. 1974, ist Juniorprofessorin für literatur- und medienwissenschaftliche Genderforschung an der Fernuniversität in Hagen. Ihre Schwerpunkte sind Gender-, Queer- und Postcolonial Studies sowie Erinnerungstheorien.
Yumin Li (M.A.), geb. 1986, ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Kulturwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin (HU) und Mitglied am Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterstudien (HU). Grundlage ihrer Forschung ist die Inszenierung und Wahrnehmung der amerikanisch-chinesischen Schauspielerin in Europa, den USA und China.
Myriam Naumann ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Kulturwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin (HU). Die Kulturwissenschaftlerin promovierte an der HU mit einer Arbeit zur Figuration von Subjekten in Stasi-Akten nach 1989.