Europas Hunde

Verschrobene Gestalten bevölkern diesen »totalen Roman«: einsame Sucher, fiebrige Träumer, verkrachte Existenzen, geborene Eskapisten. Da ist Ma??un, der Junge, der davon träumt mit seiner geliebten Gans gen Westen zu fliegen, bis ihm eine junge Spionin vom Himmel vor die Füße fällt. Der Tote im Berliner Rosengarten, dessen rätselhafte Spuren den Ermittler Teresius Skima durch ein Netzwerk von Buchhandlungen in ganz Europa zu einem abgeschotteten Superstaat führen. Oder Oleg Olegowitsch, ein Misanthrop aus Minsk, der den Sprachen abgeschworen hat und eine neue erfindet: Balbuta. Seine geheime Liebste, die er hegt und pflegt. Sie alle graben, schürfen tief und träumen sich zugleich federleicht, entdecken Geschwister im Geiste, fallen aus der Zeit, überwinden Grenzen. Aber immer lauter bellen die Kettenhunde - in Berlin, Prag, Paris, Vilnius, Minsk... Alhierd Bacharevi?s großer europäischer Vorabend-Roman erspürte schon 2017, was uns hier erst allmählich zu dämmern beginnt. In Belarus ist der Roman inzwischen verboten.

Alhierd Bacharevi?, 1975 in Minsk geboren, wurde in Belarus mit mehreren Literaturpreisen ('Buch des Jahres' u.a.) ausgezeichnet. Er hat zahlreiche Romane und Essaysammlungen publiziert, seine Bücher sind ins Deutsche, Englische, Russische und weitere Sprachen übersetzt. 2017 erschien '?????? ??????' (Europas Hunde). Inzwischen ist der Roman in Belarus verboten und als extremistisch eingestuft. Das 'Belarus Free Theater' inszenierte den Roman in Minsk, London, Paris, Adelaide und Berlin. 2021 wurde Bacharevi? mit dem deutschen Erwin-Piscator-Preis geehrt. Bacharevi? lebt zusammen mit seiner Frau, der Dichterin Julia Cimafiejeva, im Exil an verschiedenen Orten in Europa. Zuletzt erschienen: 'Das letzte Buch von Herrn A.' (edition.fotoTAPETA, 2023).

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