Exegese zu Lukas 15,11-32. Das Gleichnis vom verlorenen Sohn

Studienarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Theologie - Biblische Theologie, Note: 1,3, Universität Duisburg-Essen (Institut für Evangelische Theologie), Veranstaltung: Evangelien, Sprache: Deutsch, Abstract: In Lukas 15,11-32 fällt bereits bei erster Lektüre die Vielseitigkeit und der große Interpretationsrahmen in Bezug auf die drei Hauptpersonen auf. Bei erster Betrachtung des Gleichnisses kommt die Frage auf, aus welchem Grund nur männliche Figuren benannt werden. Eine Mutter wird an keiner Stelle benannt. Auch wenn in Vers 11 zunächst die Rede von einem Menschen ist, wird im Folgenden deutlich, dass es sich um einen Vater und dessen Söhne handelt, ohne Erwähnung der zugehörigen Mutter. Somit ergibt sich die Frage, ob die Erzählung mit mütterlichem Einfluss anders verlaufen wäre. Des Weiteren stößt in diesem Kontext auf, auf welcher Grundlage lediglich von Söhnen berichtet wird und nicht von einer Tochter die Rede ist. Bei weiterem Lesen der Perikope lässt sich hinterfragen, ob das Verhalten des Jüngeren als verwerflich angesehen werden kann. Wie ist die Forderung des Erbteiles und die Auswanderung zu bewerten bzw. welchen Motiven liegt sein Verhalten zugrunde? Dem gefolgt kann die Reaktion des Vaters bei der Rückkehr des jüngeren Sohnes als fraglich aufgegriffen werden. Auf welcher Grundlage verzeiht er seinem Jüngeren bedingungslos? Schlussendlich wirft die Reaktion des Älteren auf die Wiederaufnahme des Jüngeren Fragen auf. Kann er seinem jüngeren Bruder verzeihen oder leben sie fortan in Rivalität? Handelt das Gleichnis in Lukas 15,11-32 eventuell von zweiverlorenen Söhnen? Um den aufgeworfenen Fragestellungen nachzugehen, basiert die folgende Ausführung auf der Luther Übersetzung von 1984.

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