Exil in der Welt

Belén Fernández hat als junge, gut ausgebildete Journalistin aus Protest den USA den Rücken gekehrt und reist seither, wohin es sie treibt. Allein und abseits von den üblichen Pfaden denkt sie darüber nach, was es heißt, Amerikanerin zu sein in einem weitgehend von den USA angerichteten Chaos in der Welt. Mit den Jahren ihres Berichtens aus Ländern wie Ecuador, Kolumbien, Venezuela, Mexiko, Libanon, ­Syrien, der Türkei, Serbien, Italien hat sie sich einen Namen als eine der schärfsten Beobachterinnen amerikanischer Interventionen rund um den Erdball gemacht. Über Monate bleibt sie an politischen Brandherden, lernt die Menschen, ihr Leben, wenn nicht Überleben und ihre Sicht der Dinge kennen, benennt konkret, wie es zu politisch fatalen Entwicklungen und haltlosen Zuständen gekommen ist und wer in höchsten Positionen dafür verantwortlich ist. Ob sie über Erdogans Kurdenverfolgung oder Trumps Pläne einer Mauer gegen Mexiko schreibt, immer hat sie auch die Berichterstattung im Blick und deckt Gefälligkeiten, Unterlassungen und Schlamperei auf. Ein höchst unterhaltsames Buch, intelligent, geistreich, zornig und mit beißendem Humor.

Belén Fernández, 1982 in Washington geboren, hat Politikwissenschaft studiert und arbeitet als Journalistin. Sie ist freie Redakteurin des politischen US-­Ma­gazins Jacobin, einer wichtigen kritischen Stimme der US-amerikanischen Linken, schreibt aber u.?a. auch für London Review of Books, Current Affairs und Middle East Eye. Sie hat schon mehrere Bücher veröffentlicht, zuletzt The Imperial Messenger. Thomas Friedman at Work (2011). Exil in der Welt ist ihr erstes Buch in deutscher Übersetzung.

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