Familiengründung - eine wirtschaftspädagogische Analyse der gesellschaftlichen und sozialpolitischen Einflüsse

Diplomarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Didaktik - BWL, Wirtschaftspädagogik, Note: 2,3, Universität zu Köln (Institut für Berufs-, Wirtschafts- und Sozialpädagogik), Sprache: Deutsch, Abstract: 'Kinder bekommen die Leute sowieso!'. So sah KONRAD ADENAUER im Jahr 1956 die Zukunft des damals im ´Aufstehen` begriffenen Deutschlands. Er sollte nicht Recht behalten. Gut 50 Jahre später stagniert die Geburtenrate in der Bundesrepublik auf einem sehr niedrigen Niveau, der Wunsch nach Familie und nach mehr Kindern wird von immer weniger Bürgern geäußert und in die Tat umgesetzt und auch die äußeren und inneren Bedingungen, in denen sich Familiengründung vollziehen muss, werden schwieriger. Ich möchte mich in meiner Diplomarbeit diesen Phänomenen in ihrer Verwobenheit und in ihren Interdependenzen widmen, indem ich die aktuelle Situation im Vergleich zu anderen europäischen Ländern darstelle, potenzielle Einflussfaktoren herausarbeite und schließlich auf normativer Grundlage ein Konzept entwickele, mit dem es gelingen könnte, herrschende Missstände zu mildern. Eine besondere Aktualität erfährt dieses Thema zurzeit aufgrund des Regierungswechsels im Herbst des vergangenen Jahres und den seither diskutierten und anstehenden Gesetzesänderungen. 'In der Diplomarbeit soll ein Prüfling zeigen, dass er in der Lage ist, innerhalb der vorgegebenen Frist das ihm gestellte Problem selbständig mit wissenschaftlichen Methoden zu bearbeiten.' So verlangt es die Diplomprüfungsordnung Wirtschaftspädagogik in §19. Das mir in diesem Rahmen gestellte Problem interpretiere ich vordergründig als Analyse der aktuellen Situation in Deutschland in bezug auf die demographische Entwicklung und deren Einflussfaktoren, wobei mein Fokus auf die gesellschaftlichen und sozialpolitischen Rahmenbedingungen gerichtet ist. Es ist meine Aufgabe, Sachlagen darzustellen und zu analysieren, inwieweit Einstellungen und Verhalten in bezug auf Familiengründung durch o.g. Rahmenbedingungen bestimmt sind. Wie im Vorwort bereits erwähnt, möchte ich dann Maßnahmen und Entwicklungen aufzeigen, mit denen im Kontext einer von mir bestimmten Normativität, eine Verbesserung der Lage eintreten könnte. Wir befinden uns damit im Bereich der Sozialwissenschaften, der diejenigen Wissenschaften umfasst, die Phänomene des gesellschaftlichen Zusammenlebens der Menschen theoretisch untersuchen und empirisch ermitteln. Es werden sowohl Strukturen und Funktionen sozialer Verflechtungszusammenhänge von Institutionen und Systemen als auch deren Wechselwirkung mit Handlungs- und Verhaltensprozessen der einzelnen Individuen, also der Akteure, untersucht. [...]