Feminismus. Opfer der Medien?

Essay aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Geschlechterstudien / Gender Studies, Note: 2,3, Philipps-Universität Marburg (Institut für Politikwissenschaft), Veranstaltung: Aktuelle feministische Literatur, Sprache: Deutsch, Abstract: Wenn die Protagonistin aus der Serie 'Grey's Anatomy' Meredith Grey mit ihrem Oberarzt schläft, um bei den besten Operationen teilnehmen zu können, dann wird sie zu einem Vorbild erklärt. Wenn Heidi Klum in ihrer Sendung 'Germany' s Next Topmodel' viel zu dünne und minderjährige Mädchen über den Laufsteg schickt und diese einkleidet, dann wird sie als Ikone betitelt. Und wenn Carrie Bradshaw, die Hauptfigur aus 'Sex and the City' sich jede Woche mit einem anderen Mann trifft und keine ernsthafte Beziehungen eingeht, dann ist das ein Zeichen für die Emanzipation und Freiheit der Frau. In all diesen 'Frauenserien' wird die Frau als zickig, fremdbestimmt oder dem Mann unterwürfig dargestellt. Doch entspricht dieses Bild der 'freien Frau' wirklich der Wahrheit oder ist es nur ein Konstrukt der Medien, um zu polarisieren? Ist der Feminismus Opfer der Medien oder ist es für den Feminismus möglich, seine Anliegen mit Hilfe der Medien zu manifestieren? Meiner Meinung nach wird das Fernsehprogramm durch Themen dominiert, welche die Frauen destabilisiert und trivialisiert. So ist es kein Wunder, dass 'bestimmte Normen und Bilder von Weiblichkeit und Männlichkeit im kollektiven Gedächtnis veranker[t]' werden (Schmincke 2013: 146). Wenn es dann Serien gibt wie die Serie von Marti Noxon 'Women' s Studies', in der Diane Keaton eine ehemalige Ikone des Feminismus, eine Professorin spielt, die ihren Job aufgibt, um ein Porno-Magazin für Frauen zu gründen, entspricht das dann einem wahren Bild des heutigen Feminismus, dass Frauen sich selbstverwirklichen und auf eigenen Beinen stehen können oder reduziert es die Frau wieder nur auf ihre äußerlichen, sexuellen Aspekte? Nicht nur in Serien, sondern auch in öffentlichen Debatten wird die Frau stereotypisch dargestellt und der Feminismus wird so durch einzelne Personen kategorisiert und eventuell sogar diskreditiert (Vgl. Flicker 2008:135).

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