Femmes fatales und Kesse Väter: Über weibliche Homosexualität im Spielfilm

Über homosexuelle Frauen gibt es auffallend wenig Quellen. Historisch gesehen existieren fast nur Texte über männliche Homosexualität, wohingegen eine lesbische Lebensweise kaum registriert wurde. Auch heutzutage scheint die weibliche Homosexualität beinahe unsichtbar zu sein. Obwohl es Frauen gibt, die sich zu Frauen hingezogen fühlen, obwohl es sie wohl immer gegeben hat, sind sie in der Öffentlichkeit so gut wie nicht präsent. Die Folge davon sind zahlreiche Vorurteile und Klischees. Wirft man einen Blick auf die Welt der Spielfilme, in denen weibliche Homosexualität thematisch involviert ist, lässt sich schnell feststellen, dass die Inszenierung lesbischer Präsenz deutlich homogen erscheint. Immer wieder wird auf die gleichen Darstellungsmethoden zurückgegriffen, sobald weibliche Homosexualität filmisch in Szene gesetzt wird. Die Umsetzung endet dabei in einer Fülle von Ablehnungsreaktionen gegenüber lesbischen Frauen, vielen männlich auftretenden Frauen, zahlreichen Femmes fatales und noch mehr integrierten Männern in einer eigentlich lesbischen love story. Konkretisiert werden kann das nur an den Filmen selbst. Und Beispiele lassen sich dabei sowohl in unterschiedlichen Entstehungszeiten, Kulturen, als auch Genres finden. Denn das 'lesbische Filmschema' beginnt in 'Die Büchse der Pandora' und setzt sich bis in die heutige Zeit fort. Übrig bleibt die Frage, ob sich die mangelnde lesbische Präsenz in der Öffentlichkeit als Antwort für die stereotype Inszenierung von weiblicher Homosexualität herausstellen kann.

Stefanie von Rossek, M.A., wurde 1986 in München geboren. Ihr Studium der Theaterwissenschaft schloss die Autorin im Jahre 2012 mit dem akademischen Grad der Magistra Artium erfolgreich ab. Unter dem Pseudonym Stefanie von Effenberg hat sie bereits diverse Erzählungen und Romane veröffentlicht.

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