Fernsehgewohnheiten im sozialen Wandel. Unterschiede des TV-Konsums zwischen Ost- und Westdeutschland

Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Soziologie - Medien, Kunst, Musik, Note: 2,0, Universität zu Köln (Soziologie), Veranstaltung: Mediensoziologie, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Hausarbeit beschäftigt sich mit den Gemeinsamkeiten und Unterschieden des Fernsehverhaltens in Ost- und Westdeutschland. Wie groß sind die Unterschiede in der Fernsehnutzung und in welchen Bereichen liegen sie? In einem ersten Schritt wird geprüft, welche quantitativen Merkmale, wie beispielsweise die Beschaffenheit der Demographie oder die Sozialstruktur, Einfluss auf die Nutzungsmuster der Konsumenten nehmen. Führen Unterschiede im Volk zu Unterschieden im TV ¿ Konsum? Neben der Betrachtung quantitativer Merkmale, werden die Motive für das jeweilige Sehverhalten geprüft. Anhand der Berücksichtigung von qualitativen Merkmalen soll versucht werden, mehr über die Einstellungen die dem TV ¿ Konsum zugrunde liegen herauszufinden. Fußen Differenzierungen im Sehverhalten in einem ¿subjektiv gemeinten Sinn¿ (Weber), der vom Zuschauer durch sein Konsumverhalten ausgedrückt wird? Medien sind für den globalen Bürger des 21. Jahrhunderts das Tor zur Welt. Im Zuge des technischen Fortschritts und der Globalisierung hat sich die Medienlandschaft in den letzten Jahrzehnten fundamental verändert. Heute bietet sich eine nahezu unbegrenzte Vielfalt an Informations- und Unterhaltungsmöglichkeiten. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts hat sich das Fernsehen weltweit zu einem überaus wichtigen Massenmedium der Informationsbeschaffung und Freizeitgestaltung entwickelt. Einer Untersuchung der Arbeitsgemeinschaft Media Analyse aus dem Jahr 2005 zufolge, lag die Nutzung der Deutschen im Bereich ¿Television als tagesaktuelles Medium¿ bei ca. 90% an erster Stelle vor Printmedien oder Hörrundfunk (Hagenah/Meulemann, 2008). Dem Fernsehen kann jedoch eine Bedeutung größerer Tragweite zufallen, als schlicht zu unterhalten oder zu informieren. So ermöglichte das Westfernsehen den Bürgern der DDR eine Perspektive auf die Realität und Vorkommnisse in der Welt zu erlangen, die ihnen in der zentralgesteuerten Medienlandschaft des eigenen Landes verwehrt blieb. In einem Staat der Zensur und Propaganda dienten die als objektiv wahrgenommenen West ¿ Medien als Referenz für die Wirklichkeit. Umgekehrt wurden die Ost ¿ Medien in der Bundesrepublik kaum zur Kenntnis genommen. Zu sehr überwog der Eindruck, nur das präsentiert zu bekommen, was bestimmte staatliche Stellen auch präsentieren wollten. Aus diesen Gegebenheiten entwickelten sich in Ost und West verschiedene Gewohnheiten der Fernsehnutzung.