Da erschien, unfassbar für alle, langsam, ganz langsam die Gestalt eines Jungen im Feuer. Eleonore erkannte ihn sofort. "Nein!", schrie sie aufgeregt, "Nicht Jakob! Er ist noch ein Kind. Diese Aufgabe ist zu schwer für ihn, denn er ist leichtsinnig und unberechenbar, ja, er ist der Ungeeignetste überhaupt..." Ein Orakel erwählt den vierzehnjährigen Jakob zum Hüter eines mystischen Hoheitszeichens. Seine Aufgabe besteht darin, ein geheimnisvolles Pentagondodekaeder zu seinem Bestimmungsort zu bringen. Die eingeweihten Mitglieder der Bruderschaft des Roten Drachen, die für das Siegel Verantwortung tragen, halten den Jungen aufgrund seiner Unzuverlässigkeit für untauglich. Doch sie müssen sich der Weisung des Orakels beugen. Noch weiß Jakob nichts von seiner Bestimmung. Als er aber die Ferien bei seiner Großmutter Erna verbringt, geschehen seltsame Dinge, die sein Leben vollkommen auf den Kopf stellen. Bald ringen fi nstere Mächte um ihn und um das machtvolle Siegel. Jakob begibt sich auf eine abenteuerliche Reise. Wird es ihm gelingen als Hüter jenes mächtigen Artefaktes zu bestehen?

Irmtraud A. Schicker wuchs in einem kleinen Dorf im Süden des Saarlandes, unweit der französischen Grenze auf. Sie studierte in Regensburg Sozial-Pädagogik und fand in Bayern ihre Liebe. Mit ihrem Ehemann zog sie in dessen Heimat, in die nördlichen Oberpfalz. Ihr saarländisches Elternhaus, ein altes Bauerhaus, blieb der Familie immer ein vielgeliebter Rückzugsort. Kein Wunder also, wenn sie sich bis heute in gewisser Weise als "Grenzgängerin" versteht, denn sie pendelt ständig von einer zur anderen Landesgrenze. Als ihre Tochter mit ihren beiden Söhnen ins Saarland in ihr ehemaliges Elternhaus zog, verbrachte auch sie viele Wochen des Jahres dort. Das alte Bauernhaus, das schon viele geschichtliche Stürme, sowie zwei Weltkriege über sich ergehen lassen musste, besitzt für sie eine große Magie. Es gibt der Autorin Raum zum Schreiben und sich in Mythen und Geschichten hineinzudenken. Die Tatsache, dass sich ihre beiden Enkelsöhne in der neuen Heimat zurechtfinden mussten, veranlasste sie, für die beiden Jungs einen Roman zu schreiben, der ihnen die neue Heimat in spannender Weise näherbringen sollte. Zugegeben, sie waren noch zu klein ihn zu lesen. Also kann man getrost sagen, sie schrieb diesen Roman in erster Linie für sich selbst. In diesem Sinne entstand ihr erster Jugend-Roman "Feuertaufe". Seine Handlung spielt im Saarland, im Tal der Blies, einem Fluss an dessen Ufern auch sie selbst aufwuchs. Obwohl Irmtraud A. Schicker in ihrer regionalen bayrischen Heimat für ihre Kurzgeschichten, ihre Katzengedichte, ihre Reiseerzählungen und vieles mehr bekannt ist, hat sich die Autorin nun zum ersten Mal an einen Roman gewagt. Immer auf der Suche nach den Geheimnissen dieser Welt, liebt sie es, wenn sich Perspektiven verändern, neue Formen bilden und Unvorhergesehenes geschieht. Sie taucht in geschichtliche Ereignisse, in Brauchtum, Mythen und Märchen ein, lässt sie in die Handlung einfließen und nimmt ihre Leser mit auf ihre phantastische Reise.