Fides quaerens intellectum

Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Theologie - Systematische Theologie, Note: 1,0, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (Wissenschaftlich-Theologisches Seminar), Veranstaltung: Anselm von Canterbury - Ontologischer Gottesbeweis?, Sprache: Deutsch, Abstract: Anselm von Canterburys berühmtesunum argumentumist seit dem Zeitpunkt seines Erscheinens heftig umstritten gewesen. Vor allem durch die Annahme, in ihm finde sich ein so genannter ontologischer Gottesbeweis, zog dieses Werk die Aufmerksamkeit großer Philosophen und Theologen wie Thomas von Aquin, Kant und Barth auf sich. Jedoch ist die Bewertung des Arguments seit einiger Zeit umstritten. Lesen die einen in ihm den Versuch eines Gottesbeweises, so meinen andere, von einem solchen fehle im Text jegliche Spur -Anselm habe hier vielmehr eine Denkregel aufstellen wollen, die einem sagt, wie Gott gedacht werden muss, wenn man Ihn richtig denken will. Die vorliegende Arbeit möchte zeigen, dass die zuletzt genannte Lesart des anselmschen Arguments als Denkregel die zutreffende ist. Dazu wird es nötig sein, sich zunächst dem Werk zuzuwenden, das dem Proslogion zeitlich und thematisch voranging, und das von Anselm selbst in einen engen Zusammenhang mit dem Proslogion gesetzt wurde: dem Monologion (Punkt 2). Danach betrachte ich die die Einführung des Arguments vorbereitenden und für dessen rechtes Verständnis konstitutiven Ausführungen Anselms in Vorrede und erstem Kapitel des Proslogions (3). Im vierten Punkt erfolgt schließlich die Untersuchung des Arguments und seiner Entfaltung in den Kapiteln 2 bis 4, wobei auch die Auseinandersetzung mit Gaunilo in die Überlegungen mit einbezogen werden soll.