Figurative Anthropophagie bei Dante und Montaigne. Die "Ugolino"-Episode in "Divina commedia" und der Essay in "Des cannibales"
Autor: | Schlenk, Frederik |
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EAN: | 9783668008281 |
Auflage: | 001 |
Sprache: | Deutsch |
Seitenzahl: | 28 |
Produktart: | Kartoniert / Broschiert |
Veröffentlichungsdatum: | 07.08.2015 |
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Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Germanistik - Komparatistik, Vergleichende Literaturwissenschaft, Note: 1,0, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn (Komparatistisches Seminar), Veranstaltung: Kannibalen, Sprache: Deutsch, Abstract: Bei Dante scheint es schwer vorstellbar, dass der anthropophage Akt anders als allegorisch gemeint ist. Und ebenso klar scheint es zu sein, dass es nur um die individuelle Sünde bzw. die individuelle Strafe geht, die einem bestimmten Fall des Vergehens (dem Verrat) zugeordnet wird. Das niedrigste Allgemein-Menschliche wird an einem besonders grausamen Fall exemplifiziert. Bei Montaigne hingegen scheint es sich gerade umgekehrt zu verhalten: Hier wird das Grausame als das Zufällige, Normale und Unspektakuläre dargestellt, das jederzeit durch eine andere Grausamkeit, die Menschen einander zuzufügen imstande sind, ersetzt werden kann. Das Grausame erscheint somit nur als Ausdruck eines Missverstehens, dessen Grund in einer individuellen Unfähigkeit liegt, das Allgemein-Menschliche höher zu schätzen. Diese verschiedenen Sichtweisen auf ein und dasselbe, literarisch behandelte Motiv (die Anthropophagie) gilt es an den Texten zu entdecken und auf ihre jeweilige sprachliche Ausgestaltung hin zu betrachten. Der erklärte Anspruch dieser Hausarbeit besteht darin, die religiösen, philosophischen und ästhetischen Konnotationen der von Dante und Montaigne verwendeten stilistischen und textimmanenten Deutungsmöglichkeiten des Anthropophagie-Motivs zu benennen und auf dem Hintergrund einer vergleichenden Analyse zu entfalten. Im abschließenden komparatistischen Teil werde ich die wichtigsten Ergebnisse dieser Textanalysen noch einmal hervorheben