Figurentheater als Propagandainstrument im Dritten Reich

Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Mediengeschichte, Note: 1,0, Universität zu Köln (Institut für Medienkultur und Theater), Veranstaltung: Formate, Genres, Gattungen: Etablierung und Verlauf - Hybridisierung und Antiessentialität; Übung: Animation in Medien und auf der Bühne, Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Hausarbeit soll untersucht werden, wie das Puppentheater für Kinder und Erwachsene in der Nazizeit dazu eingesetzt wurde, propagandistische Botschaften zu verbreiten. Bei der Gleichschaltung des gesamten Bildungs-, Kultur- und Freizeitlebens ließen die Nazis auch diesen Bereich nicht aus. Das Figurentheater sollte als Bestandteil des Programms der NS-Gemeinschaft 'Kraft durch Freude', auch NSG genannt, durchaus zur Unterhaltung und Zerstreuung der Bevölkerung beitragen, gerade in Kriegszeiten. Doch wollten die Funktionäre der NSG nicht darauf verzichten, dabei auch die Möglichkeit der propagandistischen Beeinflussung der Zuschauer zu nutzen. In den folgenden Kapiteln soll untersucht werden, mit welchen Mitteln sie dies zu erreichen versuchten und wie diese aus sozialpsychologischer Sicht zu bewerten sind. Inhaltlich werden einige charakteristische Puppentheaterfiguren in den Vordergrund gestellt, die in der Nazizeit eine deutliche Umwandlung erfuhren wie den Kasper und weitgehend neue Figuren wie den Juden oder den Meckerer. Auf die Rassen- und Gesellschaftsideologie selbst, die mit diesen Figuren transportiert wurde, wird nur so weit eingegangen, wie es zum Verständnis erforderlich ist, da die grundlegende Ideologie der Nazis als bekannt vorausgesetzt werden kann.