Fiktionalität in Hartmanns von Aue 'Erec'

Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,0, Friedrich-Schiller-Universität Jena (Institut für germanistische Literaturwissenschaft), Veranstaltung: Hartmanns von Aue 'Erec', Sprache: Deutsch, Abstract: Walter Haug behauptet in seinem Buch 'Literaturtheorie im deutschen Mittelalter von den Anfängen bis zum Ende des 13. Jahrhunderts', dass der chrétiensche Roman 'Erec et Enide' den ersten volkssprachlichen Roman des Mittelalters darstellt, den man als fiktiv bezeichnen kann. Und Thomas Cramer fügt hinzu, dass Hartmann von Aue mit dem 'Erec' die breite Tradition des deutschen Artusroman eröffnet hat und deshalb einen ähnlich hohen Stellenwert besitzt wie Chrétien de Troyes im französischen Sprachraum. Geht man nun von einer, wie auch immer gearteten und bewerteten Übertragung des chrétienschen 'Erec et Enide-Stoffes' durch Hartmann von Aue aus, so stellt sich folglich die Frage, ob und wenn ja welche Indizien sich für das Vorhandensein von Fiktionalität und deren Vermittlung in dessen 'Erec' finden lassen und auf welche Stellen man sich innerhalb des Werkes für den Versuch einer derartigen Beweisführung berufen könnte. - Diese Frage soll Untersuchungsgegenstand der hier vorliegenden Hausarbeit sein. Es wurde dabei der Versuch unternommen, anhand einer vorläufigen Definition des Begriffes 'Fiktion' und der damit einhergehenden Abgrenzung zu anderen solcher Begriffsbestimmungen den Text Hartmanns in Hinblick auf die dabei aufgestellten Fiktionalitätskriterien zu untersuchen. Nach diesem Definitionsversuch soll der 'Erec-Text' vor dem Hintergrund des Übergangs von Mündlichkeit zu Schriftlichkeit unter eben dieser zentralen Fragestellung untersucht werden, wobei auf die besondere Rolle des Erzählers näher eingegangen wird. In einem daran anschließenden Exkurs sollen sowohl der chrétiensche 'Erec et Enide-Prolog' als auch die hartmannschen Prologe zum 'Iwein' und 'Armen Heinrich' näher in den Fokus der Untersuchungen rücken. Dabei werden diese ebenfalls unter der Frage subsumiert, ob und wenn ja inwieweit sie eventuelle Aufschlüsse über das Vorhandensein und die Vermittlung von Fiktion geben könnte. Nach jedem der beiden Abschnitte soll eine kurze Teilbilanz die bis dahin vorhandenen Ergebnisse festhalten und mit den fixierten Charakteristika von Fiktionalität abgleichen. In einem Fazit am Ende der Arbeit, sollen die Ergebnisse der Arbeit zusammengetragen werden, wobei ein Bezug zu der übergeordneten Frage hergestellt werden soll.

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