Finanzierungspolitiken, Tax Shield und Insolvenzrisiko in der Unternehmensbewertung

Studienarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich BWL - Unternehmensforschung, Operations Research, Note: 1,0, Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt (Lehrstuhl), Veranstaltung: Fallstudienseminar zur Unternehmensbewertung, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Arbeit setzt sich mit Zinsaufwendungen im deutschen Steuerrecht auseinander, welche üblicherweise voll abzugsfähig sind. Ein Blick auf den Verlauf des Verhältnisses von Zinsaufwand zu EBIT (Earnings before interest and taxes) der Unternehmen des S&P 500 zeigt jedoch, dass Zinsaufwendungen in den letzten 30 Jahren durchschnittlich lediglich 30% des EBIT ausmachten, obwohl mehr als 90% der Unternehmen positive zu versteuernde Erträge aufwiesen. Sie hätten demnach von einem stärkeren fremdfinanzierungsbedingten Steuervorteil profitieren können, um ihren UW zu steigern. Es stellt sich daher die Frage, was Unternehmen dazu veranlasst sich diesen steuerrechtlichen Vorteil entgehen zu lassen. Nach Baxter kann dies auf das mit einer wachsenden FKQ verbundenen Insolvenzrisiko (IR) zurückgeführt werden. Aus dieser Intention heraus soll in dieser Arbeit die Rolle des TS und IR unter Berücksichtigung der Finanzierungspolitik, sowie dessen grundlegender Zusammenhang in der Unternehmensbewertung (UB) analysiert und aufgezeigt werden. Dies geht mit der Frage der wertmaximierenden Kapitalstruktur einher. Außerdem soll die Frage beantwortet werden, weshalb eine 100% Fremdfinanzierung nicht zu einer Wertmaximierung führen kann, selbst wenn dadurch die Steuervorteile maximiert werden. Da sich die adjusted present value (APV)-Methode für die Darstellung des grundlegenden Zusammenhangs anbietet, wird die Beziehung mit Hilfe dieses DCF-Verfahrens verdeutlicht. Zunächst wird ein Überblick über die relevanten Grundlagen zum Themengebiet der Kapitalstruktur und UB kompakt dargestellt. Dabei wird im ersten Unterpunkt die zentrale These von Modigliani und Miller (MM) zur Kapitalstruktur vorgestellt, während im zweiten Unterpunkt die Insolvenz von Unternehmen im Vordergrund steht. Im dritten Abschnitt des Grundlagenkapitels wird auf die zentralen DCF-Verfahren und insbesondere auf die APV-Methode eingegangen. Im anschließenden Hauptkapitel wird zunächst der fremdfinanzierte Steuervorteil thematisiert und anschließend die Rolle des IR in der UB analysiert. Im darauffolgenden Kapitel wird der Trade Off, welcher mit Anstieg der FKQ passend dargestellt werden kann, explizit aufgezeigt. Dieser theoretische Zusammenhang wird im letzten Kapitel mit Hilfe eines fiktiven Zahlenbeispiels unter vereinfachten Annahmen und der Verwendung der APV-Methode verdeutlicht. Zum Schluss werden die wesentlichen Erkenntnisse zusammengefasst.

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