Finanzmärkte im Umbruch.

Zu den wesentlichen Veränderungen in den Umgebungsbedingungen des Finanzgewerbes in den letzten beiden Jahrzehnten zählen die Deregulierung und vor allem die erheblichen Fortschritte in der Kommunikationstechnologie, speziell der Übermittlung, Aufbereitung und Interpretation von Informationen. Das führt zu neuen Produktionsfunktionen und zu erheblich verringerten Transaktionskosten. Die Substitutionslücken zwischen den Märkten schwinden. Das Wahlhandlungsset der Nutzer von Märkten bzw. Intermediären nimmt zu. Die vielfältigen funktional-äquivalenten Formen von Finanzprodukten treten in einen immer engeren Wettbewerb. Das Effizienzprinzip bewirkt, dass neue finanzielle Arrangements attraktiv werden. Die grundsätzlich identischen Funktionen werden von diversen konkurrierenden Institutionen angeboten. Die Wertschöpfungskette wird modular, den Skalenvorteilen entsprechend zerlegt. Neben diesen Folgen für die Anbieter von Finanzprodukten ist die Geldpolitik, deren Resonanzboden der Finanzmarkt ist, mit einem veränderten Transmissionsmechanismus konfrontiert. Die Regulierung, die das systemische Risiko beherrschen soll, steht vor neuen Aufgaben. Produktivitätseffekte dieser Entwicklung bringen realwirtschaftliche Vorteile. Namhafte Autoren gehen in 17 Beiträgen des Schwerpunktheftes von KREDIT und KAPITAL aktuellen und absehbaren Entwicklungen dieses Prozesses nach.

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