Fiskalpolitische Antworten auf die 'resource curse' am Fallbeispiel Norwegen und Chile

Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich BWL - Wirtschaftspolitik, Note: 2,0, Freie Universität Berlin (Otto-Suhr-Institut für Sozial- und Politikwissenschaften), Veranstaltung: Politische Reaktionen auf Globalisierung, Sprache: Deutsch, Abstract: Ziel dieser Hauptsseminararbeit ist es das fiskalpolitische Instrumentarium zu untersuchen, womit zwei rohstoffreiche Staaten ¿ Norwegen und Chile ¿ der resource curse entgegenwirken. In beiden Ländern verfügt die Fiskalpolitik über (1) Regeln, die die staatlichen Ausgaben bestimmen und begrenzen (constraining) und (2) über Sovereign Wealth Funds (SWF), an denen einen Bedeutenden Anteil der Rendite aus dem Rohstoffsektor angelegt werden. Sowohl Norwegen, als auch Chile ist es somit gelungen ihre internationalen Reserven zu vermehren, die Volatilität der Haushaltsausgaben zu reduzieren und die Wirtschaft zu stabilisieren. Trotz der vielen Parallele ist die Fiskalpolitik bieder Staaten nicht identisch. Während die norwegische Fiskalpolitik hauptsächlich darauf hinzielt die Finanzierung der Pensionen in der Zukunft zu sichern, stellt für die chilenische Regierung die Minderung der Volatilität der staatlichen Ausgaben und der Schaffung eines finanziellen puffers für die Umsetzung einer contrazyklischen Fiskalpolitik, das wichtigste Ziel ihrer Fiskalpolitik dar. Diese unterschiede sollte nicht verwundern, da die Ausgangspositionen beider Ländern in vielerlei Hinsichten nicht zu vergleichen sind. Norwegen ist eine schnell alternde Gesellschaft, was den Fiskus zunehmend unter Druck stellen wird, wegen der wachsenden Ausgaben (Renten, Gesundheit) für diese Altersgruppe. Chile hingegen ist ein Entwicklungsland, dessen Wirtschaft und Fiskalpolitik immer stark an den Rohstoffpreisen gekoppelt war. Das erklärt, das Interesse der chilenischen Policy Makers an der Schaffung einer Fiskalpolitik, die contrazyklisch und stabilisierend agiert.