Flipped Classroom und andere neue Formen der Mediendidaktik

Bachelorarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Pädagogik - Medienpädagogik, Note: 1,0, Universität zu Köln, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit möchte dem Leser und möglicherweise Lehrenden das von den amerikanischen Physik- und Chemielehrern Aaron Sams und Jonathan Bergmann im Jahre 2006 entwickelte Konzept des Flipped Classrooms näherbringen. Flipped Classroom (oder Inverted Classroom sowie deutsch: umgedrehter Unterricht) beschreibt ein Unterrichtskonzept, nach welchem die Übungsphase in Form der Hausaufgaben einerseits und die Präsenzphase der Stoffvermittlung innerhalb des Schulunterrichts andererseits vertauscht sind. Im konventionellen Unterricht folgen SuS bei der Erschließung neuen Lernstoffs gewöhnlich passiv dem Lehrvortrag der Lehrerin. Zu Hause sollen die SuS dann alleine anhand von Übungsaufgaben das Erlernte verinnerlichen. Im Flipped Classroom-Modell beginnt die Unterrichtseinheit zu Hause. Die SuS schauen sich aktiv von der Lehrerin erstellte Videos zum neuen Themengebiet an. Dabei können sie beliebig zurückspulen, pausieren und mitschreiben. So können sie beispielsweise einen Teil der Videos direkt nach der Schule schauen und einen anderen Teil bevor sie ins Bett gehen. Dabei legt jede Schülerin individuell ihr eigenes Lerntempo fest. Nach Möglichkeit nutzen die SuS dabei weitere digitale Angebote wie Lehrerblogs oder Lernspiele. In der Schule wird das erlernte Wissen dann in Gruppenarbeitsphasen rekapituliert. Die SuS wenden das Erlernte anschließend in Übungs- oder Projektaufgaben an und erklären sich gegenseitig mögliche Verständnisschwierigkeiten. Die Lehrerin hilft individuell direkt bei Problemen weiter und bleibt stetiger Ansprechpartner. Ziel der Präsenzphase ist es die gemeinsame face-to-face Zeit möglichst effektiv zum gemeinsamen Arbeiten sowie Lernen zu nutzen und Unterrichtsteile in denen dies nicht so erforderlich erscheint, nach Hause auszulagern. Der Flipped Classroom-Ansatz verheißt ein individualisiertes, verbessertes Lernen, um den heutigen heterogenen Klassen auch im Zuge der Inklusion gerecht zu werden. Die SuS würden sich die Lerninhalte asynchron, ortsunabhängig, individuell, selbstgesteuert und im eigenen Lerntempo anhand von digitalen Lernmaterialien aneignen können. Dabei würden Kompetenzen eigenverantwortlich und aus eigener Motivation heraus erlernt werden. Durch die direkte Anwendung der Lerninhalte sollen Zusammenhänge und Verknüpfungen langfristig im Kopf erschlossen werden können. Diese und weitere Hypothesen sollen innerhalb dieser Arbeit in der Praxis untersucht und durch Interviews evaluiert werden.

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