Flucht als Überlebensstrategie

Die öffentlichen Bilder und Diskurse über die jüngsten Fluchtmigrationsbewegungen lösen im Kontext des europäischen Grenzregimes eine Art moralischer Panik aus. Im Gegensatz dazu plädiert Frauke Schacht für eine Denkhaltung, aus der Menschen als handelnde Personen, als Expert*innen ihres eigenen Lebens in Erscheinung treten: eine Haltung, die nicht nur die hegemoniale Normalität dekonstruiert, sondern neue Perspektiven auf marginalisierte Geschichten, alltägliche Erfahrungen und kreative (Über)Lebensstrategien eröffnet. Damit liefert sie eine konzeptionelle Idee für eine zukünftige Forschung zum Thema Flucht, die die Perspektive der Flüchtenden ins Zentrum stellt.



Frauke Schacht (PhD), geb. 1989, lehrt im Bereich der Refugee Studies an der Fakultät für Bildungswissenschaften der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck. Die Erziehungswissenschaftlerin war Mitglied des Doktoratskollegs »Dynamiken von Ungleichheit und Differenz im Zeitalter der Globalisierung«. Zudem ist sie seit 2016 Vorstandsvorsitzende des Projektes »FLUCHTpunkt« (Hilfe, Beratung und Intervention für Geflüchtete) des Vereines arge Schubhaft, der seit 1997 in Innsbruck tätig ist.