Fontane als Kriegschronist

Wussten Sie,°°°°• dass Theodor Fontane zwölf Jahre lang nahezu ausschließlich Bücher über die deutschen Einigungskriege schrieb?°°• dass er im Zuge der Kriegsberichterstattung 1870 als Spion gefangen genommen wurde und erschossen werden sollte?°°• dass das Gesamtvolumen der Kriegsdarstellungen das seines belletristischen Schaffens übersteigt?°°°°Jörn Sack widmet sich der Frage: Wieso tat Theodor Fontane sich so etwas an? Im fortgeschrittenen Alter verwendete er eine solange Zeit fast ausschließlich darauf, Schlachtfelder zu besichtigen und die gewaltige Masse gesammelten Materials schließlich zu 8 Bänden zu verarbeiten. Obendrein brachte dieses Werk ihn in eine literarisch heikle Lage: Einseitige Parteinahme für Preußen setzte ihn dem Verdacht aus, Bismarcks Propagandist zu sein. Zu viel Kritik hingegen würde die Veröffentlichungs- und Absatzmöglichkeiten des geplanten erzählerischen Werks schmälern. °°Jörn Sack legt dar, wie Fontane diese Herausforderungen meisterte, und porträtiert den großen deutschen Realisten während einer seltsam oszillierenden Lebensstation zwischen Journalismus und Schriftstellertum.°°

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