Forensische Linguistik. Analyse des Drohbriefs an das Stadtparlament Neu-Isenburg

Studienarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: 1,3, Technische Universität Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig (Germanistik), Veranstaltung: Forensische Linguistik, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Vordergrund einer forensisch-linguistischen Analyse steht das Erkennen von individuellen sprachlichen Merkmalen und Ausdrucksweisen, einem individuellen Stil oder einem Idiolekt des Autors, welcher unerkannt bleiben will und sich womöglich sogar verstellt. Die Merkmale werden anhand der Untersuchung von Typographie, Orthografie, Interpunktion, Morphologie, Morphosyntax, Syntax, Lexik, Semantik und der Analyse des benutzten Stils oder Genres ausgearbeitet und nach Wahrscheinlichkeiten bewertet. Danach kann eine Aussage getroffen werden, wie wahrscheinlich ein bestimmter Text von einer bestimmten Person verfasst wurde. Jedoch ist dabei ein authentischer und zeitnah verfasster Text beziehungsweise sind bestenfalls mehrere Texte derselben Textsorte nötig, um einen adäquaten Vergleich zu ermöglichen. Textinterne und -externe Merkmale spielen bei der textsortenbedingten Unterscheidung zwischen Texten eines Autors ebenfalls eine Rolle. Bei der hier vorliegenden Textsorte Erpresserbrief sind besonders die kontextuellen Merkmale, das heißt der situative und soziale Kontext, die Erwartungen und Konsequenzen, der Funktionstypus (in diesem Fall eine Drohung mit konkreter Forderung) und die Textthematik, das thematische Muster des Briefes sowie die Themenhierarchie zu beachten.