Formen und Merkmale der Auserwähltheit des Helden in Paul Bussons ¿Die Wiedergeburt des Melchior Dronte¿

Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Christian-Albrechts-Universität Kiel (Neuere deutsche Literatur- und Medienwissenschaft), Veranstaltung: Die fantastische Welt in Erzählungen der Romantik und der Frühen Moderne SoSe09 (Wünsch), Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Arbeit liefert eine literaturwissenschaftliche Analyse von Paul Bussons Roman ¿Die Wiedergeburt des Melchior Dronte¿ aus dem Jahr 1921, welche zeigt, dass die Figur des Helden im Text als ein auserwähltes, elitäres Subjekt charakterisiert ist. Gleichzeitig deckt sie die unterschiedlichen Formen der Auserwähltheit des Helden auf. Diese äußern sich in spezifischen Merkmalen, durch welche sich die Heldenfigur von den übrigen Figuren der Diegese unterscheidet. Anschließend wird ein Ansatz zur Einordnung der ¿Wiedergeburt¿ in den kulturellen Kontext ihrer Entstehungszeit präsentiert, welcher die Auserwähltheit des Helden als eine Kompensationsform von in der Entstehungskultur bestehenden Absenzen versteht. Die Arbeit orientiert sich an den umfangreichen Forschungsergebnissen Marianne Wünschs auf dem Gebiet der fantastischen Literatur der Frühen Moderne 1890-1930. Der untersuchte Text weist einen recht komplexen Aufbau auf. Er verfolgt die Geschicke des Helden über zwei Inkarnationen hinweg. Den größten Teil des Romans machen die Memoiren Sennon Voraufs aus, eines um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert lebenden Mannes. Sie enthalten seine Erinnerungen an ein früheres, auf das 18 Jh. zu datierende Leben unter dem Namen Melchior Dronte sowie darüber hinaus eine Beschreibung seines gegenwärtigen Lebens bis zum Ausbruch des ersten Weltkriegs. Diese Ausführungen Voraufs sind um Briefe und Berichte ihm nahestehender Personen ergänzt, die dessen Leben vor und während des Krieges aus ihrer Sicht dokumentieren. Der Aufbau der vorliegenden Untersuchung orientiert sich an der Zweiteilung Leben I und Leben II des Helden, was aus interpretatorischen Gründen sinnvoll erscheint.