Forschungsförderung in Österreich. Erfolg, Kritik und Zukunft der Forschungsprämie

Studienarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich BWL - Rechnungswesen, Bilanzierung, Steuern, Note: 2, Johannes Kepler Universität Linz (Institut für Betriebswirtschaftliche Steuerlehre), Sprache: Deutsch, Abstract: Die 2002 eingeführte Forschungsprämie ist in Österreich seit 2011 die einzige Förderung für betriebliche Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten. Das Primärziel der Forschungsprämie ist es, die Forschungs- und Entwicklungskosten von Unternehmen zu senken, um so einen Anreiz zur Erhöhung von privaten F&E-Ausgaben bzw. F&E-Investitionen zu bieten. Der Unterschied zu vielen anderen Förderprogrammen ist, dass die Forschungsprämie von jedem Unternehmen gleichermaßen in Anspruch genommen werden kann, sofern die dafür erforderlichen Qualifikationen vorliegen. Die gesetzliche Grundlage der Forschungsprämie bietet § 108 c EStG. Bei der Beurteilung, ob einem Unternehmen die Forschungsprämie für eine spezielle Forschungs- oder Entwicklungsaktivität zusteht, spielt das 2015 erschienene sogenannte 'Frascati-Manual' der OECD eine wichtige Rolle. Dieses Frascati-Handbuch ist die international anerkannte Methodik für die Erhebung und Verwendung von Forschungs- und Entwicklungsstatistiken, und somit ein unverzichtbares Instrument für Entscheidungsträger in Politik, Wissenschaft und Innovation weltweit. Es enthält Definitionen grundlegender Konzepte, Richtlinien zur Datenerfassung und Klassifizierungen für die Erstellung von F&E-Statistiken. Fraglich ist nun, ob die Forschungsprämie tatsächlich die gewünschten Auswirkungen auf die Standortattraktivität und die Konjunktur zur Folge hat, oder ob die wiederkehrenden Erhöhungen lediglich falsch investierte Steuergelder sind. Im Jahr 2015 wurden ca. 502 Millionen Euro von Unternehmen als Forschungsprämie für ihre privaten Forschungsaktivitäten vom Staat zurückgefordert. Da die österreichische Forschungsprämie volumenbasiert ist, hat dies eine stetige Steigung der Kosten für die indirekte Forschungsförderung zur Folge, wodurch auch das Interesse des Bundesrechnungshofes geweckt wurde. Österreich ist allerdings nicht das einzige Land, dass private Forschungsaktivitäten von Unternehmen aus Steuergeldern fördert. Daher ist auch ein Blick über die Grenzen Österreichs und ein Vergleich mit den Modellen anderer Länder von großer Wichtigkeit für ein fundiertes Gesamtverständnis der Materie.

Nach der Matura im Jahr 2015 in Linz begann Sebastian Kolmer bereits im selben Jahr die Bachelorstudien Wirtschaftswissenschaften (BSc; Schwerpunkte: Finance, Unternehmensgründung, Steuern) und Wirtschaftsrecht (LL.B.; Schwerpunkte: Unternehmensrecht, Steuerrecht) an der Johannes Kepler Universität in Linz. Während seiner Studienzeit arbeitete er als Nachhilfelehrer sowie als Key Account Manager im Vertrieb und absolvierte verschiedene Praktika im Bereich der Steuerberatung. Nach Abschluss seiner Studien im Jahr 2019 startete Sebastian Kolmer im September des selben Jahres seine Laufbahn in der Steuerberatung und wurde Berufsanwärter bei LeitnerLeitner GmbH Wirtschaftsprüfer und Steuerberater in Linz. Sein Fachbereich ist das internationale Steuerrecht. Im September 2021 hat er das Masterstudium Steuerrecht und Steuermanagement (LLM; Schwerpunkte: internationales Steuerecht, Konzernsteuerrecht) an der Johannes Kepler Universität Linz abgeschlossen.