Fortpflanzungsmedizin und Kindeswohl - gefördert oder gefährdet?

Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Ethik, Note: 3,0, Friedrich-Schiller-Universität Jena (Angewandte Ethik), Veranstaltung: Chancen und Konflikte der Fortpflanzungsmedizin, Sprache: Deutsch, Abstract: Durch den technischen Fortschritt werden immer wieder neue Handlungsfelder eröffnet, welche oft nach einer verantwortungsethischen Normenbildung verlangen. Durch die Entwicklung in der Biomedizin ist es uns heute möglich, auf die frühsten Phasen des menschlichen Lebens zuzugreifen. Dies hat eine erhebliche Ausweitung der medizinischen Handlungsmacht zur Folge, welche durch bestimmte ethische Rahmenbedingungen eingegrenzt werden muss um Katastrophen zu verhindern. Ausgangspunkt für die hitzigen Kontroversen bildet die Fortpflanzungsmedizin mit ihrer extrakorporalen Befruchtung (Invitro- Fertilisation). Das erste durch künstliche Befruchtung erzeugte Kind kam 1979 in England zur Welt. Seither ist die In-vitro-Fertilisation aufgrund von Sterilitätsstörungen sowohl des Mannes als auch der Frau zur Routine in Deutschland geworden. In den letzten Jahren findet auch die Präimplantationsdiagnostik und die embryonale Stammzellforschung besondere politische und rechtliche Aufmerksamkeit. In diesem Bereich wird eine Antwort auf die Frage nach dem moralischen Status und der Schutzwürdigkeit früher menschlicher Embryonen notwendig um derartige neue Handlungsoptionen überhaupt erst bewerten zu können. Darf man für Fortpflanzungs- oder für Forschungszwecke menschliche Embryonen zur Verfügung stellen? Ein großes Problem der Reproduktionsmedizin beispielsweise ist nämlich der hohe Verbrauch an Embryonen, welche im Regalfall zum Sterben verurteilt werden. Neben der Präimplantationsdiagnostik und der embryonalen Stammzellforschung gerät aber auch die Klonierungstechnik in den Mittelpunkt öffentlicher Diskussionen. In meiner Arbeit kann ich jedoch nicht alle dieser Themen ansprechen, da dies den Rahmen sprengen würde. Ich werde im Kern lediglich die Probleme der Präimplantationsdiagnostik und der Reproduktionsmedizin zunächst darstellen um sie dann in Bezug auf das Wohl des Kindes zu diskutieren. Diese Themen sind meiner Meinung nach auch am wichtigsten, da sie bereits weltweit praktiziert werden. Diskussionen über das Wohl eines geklonten Kindes halte ich für verfrüht und unangebracht, da es wohl noch viele Jahren dauern wird, bis es der medizinische Fortschritt erlaubt, einen Menschen zu klonen. [...]

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