Franz Brentano - Psychologie vom empirischen Standpunkt

Essay aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 19. Jahrhunderts, Note: 1,8, Freie Universität Berlin, Sprache: Deutsch, Abstract: Einleitung Franz Brentano war nicht der erste, der auf das Konzept der Intentionalität gestoßen ist. Er selbst bezieht sich im 1874 erschienenen 'Psychologie vom empirischen Standpunkt' (von nun an: PeS) auf Aristoteles und auf die Scholastiker des Mittelalters. Heidegger gibt an, dass sich Brentano vornehmlich auf Thomas von Aquin und auf Suarez bezogen hat. Dale Jacquette bestätigt dies, und fügt der Aufzählung die Namen Duns Scotus, Ockham und des Vertreters der common-sense Philosophie Thomas Reid hinzu. Bei letzterem taucht die Intentionalität, wie man es auch bei Brentano feststellen kann, als das auszeichnende Merkmal des Geistes ('mind') auf. Die Scholastiker waren laut Heidegger weit davon entfernt, den 'Sinn dieser Struktur grundsätzlich zu begreifen'. Sie hätten die Intentionalität nur dem Willen zugesprochen (als intentio des Willens, der voluntas), und es sei Brentano gewissermaßen zu verdanken, dass er das Konzept der Intentionalität zurück auf die Tagesordnung der Philosophie gebracht habe. Brentanto habe das Phänomen der Intentionalität zwar selber auch nicht 'hinreichend begriffen', dennoch gelang ihm eine schärfere Umgrenzung und Betonung der Wichtigkeit dieser Struktur als er behauptete, man müsse alle psychischen Phänomene (und nicht nur den Willen) auf diese zurückführen und sie anhand dieser klassifizieren.