Franz Josef Czernin

Franz Josef Czernins schreibt Gedichte, Essays und Aphorismen in modernistischer oder avantgardistischer Tradition, die er mit Einflüssen des Barock, der Frühromantik und des Symbolismus verknüpft. Seine Arbeiten unterscheiden sich von jenen der klassischen Avantgarde dadurch, dass der Materialcharakter der Sprache keineswegs der wichtigste Bezugspunkt ist, sondern dass sprachliche Bedeutung, speziell ihre Organisation nach den in Rhetoriken beschriebenen Beziehungen, eine mindestens ebenso wichtige Rolle spielt. Dieser Integration verschiedener Traditionen entspricht, dass in Czernins Werk die verschiedenen möglichen Beziehungen zwischen Sprache, Subjekt und Welt erforscht bzw. in ihrer Konstruktion dargestellt werden. Beiträge von Literaturwissenschaftlern und Philosophen setzen sich mit ganz unterschiedlichen Aspekten der Dichtung, aber auch der Essayistik und Poetik Czernins auseinander.

Thomas Eder, Literaturwissenschaftler, Leiter des Referats für Publikationen und Grafik im Bundeskanzleramt der Republik Österreich, lehrt am Institut für Germanistik der Universität Wien. Schwerpunkte: Kognitive Literaturwissenschaft, Literaturtheorie, Kunst und Literatur der (Neo)Avantgarden.

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