Französisch in Louisiana

Im vorliegenden Buch werden die vom nordamerikanischen Bundesstaat Louisiana betriebene Sprachpolitik und von intellektuellen Akteuren, wie z.B. Schriftstellern, ausgehende Sprachpflege bezüglich der im Land verbreiteten Varietäten des Französischen dargestellt. Hierbei liegt der Schwerpunkt auf dem Zeitraum von der Gründung der staatlichen Organisation CODOFIL (1969), die die führende Rolle in der Sprachpolitik spielt, bis zum heutigen Tage. Das Buch besteht aus zwei Teilen (Kapitel 2 und 3). Der erste Teil verschafft einen allgemeinen Überblick über den Bundesstaat Louisiana selbst, die unterschiedlichen frankophonen Bevölkerungsgruppen, die von ihnen gesprochenen lokalen Varietäten des Französischen sowie die Bestimmung des von der französischen Kultur geprägten Kerngebietes. Diese Hintergrundinformationen sind wichtig, um die später ergriffenen Maßnahmen und die dabei auftretenden Probleme besser verstehen zu können. Des Weiteren werden die rezessive Entwicklung des französischen Sprachgebrauchs ab Ende des 19. Jahrhunderts und die Gründe für jenen Rückgang dargestellt. Auf einen gesonderten Geschichtsteil wurde jedoch bewusst verzichtet, da die zum Verständnis nötigen historischen Zusammenhänge an gegebener Stelle erläutert werden. Eine detaillierte Zeittafel über die Geschichte der von Frankreich während der Kolonialisierung Nordamerikas besetzten Gebiete Kanadas sowie Louisianas wurde zur Ergänzung dem Anhang hinzugefügt. Im Hauptteil des Buchs wird auf Grundlage der Gesetze, die in den Jahren 1969 und 1975 verabschiedet wurden, die daraus resultierende, von CODOFIL betriebene Sprachpolitik und deren Auswirkung beschrieben. Hierbei wird zunächst auf die Schulreformierung, die Umsetzung des Französischunterrichts an den schulischen Einrichtungen Louisianas und die mit ihr verbundenen Probleme eingegangen. Nachfolgend wird dargestellt, welcher weiteren Medien sich CODOFIL bediente, um ein größeres Publikum erreichen zu können und welchen Einfluss es in denselben hatte. Zugleich wird an dieser Stelle auch der Beitrag frankophoner Schriftsteller sowie der des Théâtre Cadien zur Sprachpflege Erwähnung finden. Abschließend werden kurz einige Ergebnisse der Sprachpolitik und Sprachpflege dargelegt. Im Schlusswort werden zusammenfassend die positive Entwicklung im sozialen Bereich, die dank der Sprachpolitik und Sprachpflege insbesondere in den letzten zwei Jahrzehnten stattgefunden hat, betrachtet und Erwartungen, die an die Zukunft gestellt werden können, angesprochen.

Sarah Breitkopf, Diplom-Übersetzerin, Studium Angewandte Sprach- und Kulturwissenschaft am FASK der Johannes Gutenberg- Universität Mainz (Germersheim). Abschluss 2008 als Diplom-Übersetzerin. Derzeit in Paris tätig als Projektmanagerin im E-Learning-Bereich.

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